Lexikon der Begriffe

a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z

Abstinenzregel

Abwehrmechanismus

"Abwehrmechanismus ist ein Begriff aus der Psychoanalyse, der auch Eingang in die Psychologie gefunden hat. Er bezeichnet psychische Vorgänge, die dazu dienen, innerseelische oder zwischenmenschliche Konflikte auf eine Weise zu regulieren, die der seelischen Verfassung einer Person Entlastung verschafft."

Adherence

"Adherence (engl. für Einhalten, Befolgen) im Deutschen gemäß dem lateinischen Ursprung Adhärenz, bezeichnet das Ausmaß, in dem das Verhalten einer Person, wie die Medikamenten-Einnahme, ein Diätregime oder eine Lebensstiländerung, mit den mit dem Therapeuten vereinbarten Empfehlungen übereinstimmt."

Affektinkontinenz

"Bei dem Begriff der Affektinkontinenz oder Pseudobulbären Affektstörung (PBA) handelt es sich um eine Verminderung der Steuerfähigkeit von Gefühlsäußerungen. Diese springen stark an und sind in ihrem Ausmaß nicht oder nur teilweise von der Person kontrollierbar."

Affektlabilität

"Affektlabilität oder affektive Labilität (auch Stimmungslabilität) ist die Bezeichnung für einen psychischen Zustand, bei dem durch geringfügige Reize rasche und starke Schwankungen der Grundstimmung auftreten."

Affektstarre

"Mit dem Adjektiv affektstarr wird im psychopathologischen Befund laut AMDP-System ein Zustand beschrieben, in dem die Schwingungsfähigkeit und emotionale Modulationsfähigkeit verringert ist."

Agnosie

"Die Agnosie ist ein relativ seltenes neuropsychologisches Symptom, das nach bi- oder unilateralen (sub)kortikalen Läsionen auftritt."

Akathisie

"Mit Akathisie, auch Tasikinesie oder Sitzunruhe genannt, wird eine extrapyramidale Hyperkinesie bezeichnet, die sich in einer allgemeinen motorischen Unruhe – bis hin zur Unfähigkeit, still sitzen zu können – äußert."

Akinese

"Akinese bezeichnet eine hochgradige Bewegungsarmut bis Bewegungslosigkeit."

Akoasma

"Als Akoasma (Mehrzahl: Akoasmen) bezeichnet man non-verbale, akustische Halluzinationen bei psychischen Störungen."

Akquieszenz

"Akquieszenz, auch inhaltsunabhängige Zustimmungstendenz, ist in der empirischen Sozialforschung die Tendenz von Befragten, unabhängig vom Inhalt der Fragen zuzustimmen. Akquieszenz gehört neben der Tendenz zur Mitte und der sozialen Erwünschtheit zu den vom Befragten abhängigen Verzerrungseffekten."

Aktionspotential

"Als Aktionspotential, abgekürzt AP, wird in der Physiologie eine vorübergehende charakteristische Abweichung des Membranpotentials einer Zelle vom Ruhepotential bezeichnet. Ein Aktionspotential bildet sich selbsttätig mit zelltypischem Verlauf bei einer Erregung (Exzitation) der Zelle und breitet sich als elektrisches Signal über die Zellmembran aus. Umgangssprachlich werden die Aktionspotentiale von Nervenzellen auch „Nervenimpuls“ genannt."

Akutbehandlung

"Die Akutbehandlung soll zur Besserung akuter psychischer Krisen beitragen. Patientinnen und Patienten, für die eine Akutbehandlung nicht ausreicht, sollen so stabilisiert werden, dass sie auf eine Psychotherapie vorbereitet sind oder ihnen andere ambulante, teil- oder vollstationäre Maßnahmen empfohlen werden können."

Alexithymie

"Gefühlsblindheit oder Alexithymie ist ein Konzept der psychosomatischen Krankheitslehre."

Alkoholhalluzinose

"Die Alkoholhalluzinose ist eine relativ seltene Wahrnehmungsstörung, die nach langjährigem schwerem Alkoholabusus auftritt."

Alkoholintoxikation

"Die Alkoholvergiftung (auch Alkoholintoxikation oder Ethanolvergiftung) ist eine Vergiftung des menschlichen Körpers durch Ethanol, welche die Funktionsfähigkeit des Gehirns zeitweilig beeinträchtigt."

Alkoholkrankheit (Verlauf)

"Der amerikanische Physiologe Elvin Morton Jellinek stellte 1951 eine bis heute weit verbreitete Einteilung des Ablaufes der Alkoholkrankheit vor. Dabei unterschied er vier Phasen."

Alles-oder-nichts-Gesetz

"Das Alles-oder-nichts-Gesetz bezeichnet das Phänomen, dass eine Reaktion auf einen Reiz entweder vollständig oder überhaupt nicht ausgelöst wird. Es gibt also einen Schwellenwert, der überschritten werden muss, um die Reaktion auszulösen."

Alzheimer-Krankheit

"Die Alzheimer-Krankheit (lateinisch Morbus Alzheimer) oder Alzheimersche Krankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung, die in ihrer häufigsten Form bei Personen über dem 65. Lebensjahr auftritt und durch zunehmende Demenz gekennzeichnet ist."

AMDP-System

"Das AMDP-System (Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie) ist ein System zur standardisierten Erfassung und Dokumentation eines psychopathologischen Befundes. Es findet international Anwendung."

Amnesie

"Amnesie (altgriechisch μνήμη mnémē, deutsch ‚Gedächtnis‘, ‚Erinnerung‘ mit Alpha privativum) bezeichnet eine Form der Störung des Gedächtnisses für zeitliche oder inhaltliche Erinnerungen."

Anämie

"Eine Anämie (deutsch Blutarmut, umgangssprachlich auch Blutmangel, früher auch Bleichsucht) ist eine Verminderung der Hämoglobin-Konzentration im Blut (oder alternativ des Hämatokrits) unter die alters- und geschlechtsspezifische Norm. Hämoglobin ist ein Sauerstoff-tragendes Protein, das sich im Blut ganz überwiegend in den roten Blutzellen (Erythrozyten) befindet. Eine Anämie geht daher in der Regel mit einem Mangel an Erythrozyten (Erythrozytopenie) einher. Bei einer Anämie ist die Sauerstoff-Transportkapazität des Blutes vermindert. Um die Sauerstoffversorgung der Organe weiter zu gewährleisten, reagiert der Organismus typischerweise mit einer Steigerung der Herzfrequenz, so dass das Blut schneller durch den Kreislauf gepumpt wird. Dadurch gerät der Körper aber leichter an seine Belastungsgrenzen. Typische Symptome einer Anämie sind daher leichte Ermüdbarkeit, Luftnot besonders bei körperlicher Belastung und häufig auch Kopfschmerzen. Eine Anämie ist entweder erworben oder angeboren. Ursachen für erworbene Anämien können Blutverluste, ein vermehrter Blutabbau, Erkrankungen des blutbildenden Systems, Mangelerkrankungen, Nierenerkrankungen, Hormonstörungen, Schwangerschaft oder „konsumierende Erkrankungen“ wie Tumorerkrankungen oder chronisch-entzündliche Erkrankungen sein. Angeborene Anämien kommen z. B. bei Hämoglobinopathien (genetischen Störungen der Hämoglobinbildung) vor."

Angina pectoris

"Die Angina pectoris ist ein anfallsartiger Schmerz in der Brust, der durch eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Herzens typischerweise im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit ausgelöst wird. Meist beruht diese auf einer Engstelle eines oder mehrerer Herzkranzgefäße."

Anorexia nervosa

"Anorexia nervosa oder Magersucht ist eine Form der Essstörung."

Anosognosie

"Anosognosie bezeichnet das krankhafte Nichterkennen einer offensichtlichen Halbseitenlähmung, einer kortikalen Blindheit, einer Hemianopsie oder Taubheit. Diese Störung ist an eine Schädigung bestimmter Areale des Gehirns gebunden. Sie tritt häufig in Zusammenhang mit einem Schlaganfall auf. Dieser Begriff wird inzwischen auch zur Bezeichnung erheblicher mangelnder Krankheitseinsicht beim schizophrenen Formenkreis verwendet."

Anterograde Amnesie

"Bei der anterograden Amnesie (auch Ekmnesie, englisch ecmnesia) ist die Merkfähigkeit für neue Bewusstseinsinhalte massiv reduziert. So können neue Dinge nur noch für ein bis zwei Minuten im Gedächtnis erhalten werden, ehe sie wieder vergessen werden. Gründe sind der Ausfall des wesentlichen Neuronenkreises im limbischen System (Papez-Kreis) bzw. der Untergang der Neuronen im Nucleus basalis Meynert (Morbus Alzheimer). Die anterograde Amnesie tritt oft kombiniert mit einer retrograden Amnesie auf – z. B. bei posttraumatischen Amnesien mit Bewusstseinsverlust durch Gehirnerschütterung, wobei in der Zeit der Verwirrung nach dem Erwachen eine anterograde Amnesie auftritt und auch eine Erinnerungslücke bezüglich der Geschehnisse unmittelbar vor dem traumatischen Ereignis nicht geschlossen werden kann (retrograde Amnesie). Eine anterograde Amnesie liegt im Rahmen eines amnestischen Syndroms, sehr häufig verknüpft mit einer schweren retrograden Amnesie, die sich nicht selten über Jahrzehnte erstreckt, beim Korsakow-Syndrom vor, von dem rund 5 % aller chronisch Alkoholkranken betroffen sind. Vor allem das episodische Gedächtnis (autobiographische Gedächtnis) ist – bei intaktem Allgemeinwissen und Intelligenz – stark beeinträchtigt, was oft zur Konfabulation führt, einer objektiv falschen Aussage, bedingt durch eine verzerrte Erinnerung oder Fehlfunktion in der Abrufung von Gedächtnisinhalten, von deren Richtigkeit der Aussagende jedoch überzeugt ist und mit der er Gedächtnislücken unbewusst überbrückt. Generell verursachen auch Benzodiazepine und andere Hypnotika eine anterograde Amnesie. Ursprünglich wurde bei Verabreichung von Triazolam (Handelsname: Halcion) entdeckt, dass sich die Patienten nicht mehr an Ereignisse aus der Zeit unter dem Einfluss des Medikamentes erinnern. Dementsprechend wurde dies als „Halcion-Effekt“ bezeichnet. Er kann bei geplanten Operationen medizinisch erwünscht sein. Hierfür wird beispielsweise Midazolam (Dormicum) wegen dieser Wirkung und zur Anxiolyse als Prämedikation verwendet."

Antipsychotika

"Neuroleptika (von griechisch neuron = Nerv, lepsis = ergreifen) oder Antipsychotika sind Arzneistoffe aus der Gruppe der Psychopharmaka, die eine dämpfende (sedierende) und antipsychotische (den Realitätsverlust bekämpfende) Wirkung besitzen. Sie werden hauptsächlich zur Behandlung von Wahnvorstellungen und Halluzinationen eingesetzt, wie sie etwa im Rahmen einer Schizophrenie oder Manie auftreten können.Zusätzlich werden sie auch als Beruhigungsmittel verwendet, etwa bei Unruhe, Ängsten oder Erregungszuständen. In diesem Zusammenhang werden sie häufig in Altenheimen eingesetzt. In neuerer Zeit werden Neuroleptika zunehmend bei folgenden psychischen Erkrankungen verwendet: bei Tourette-Syndrom und Zwangserkrankungen Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen ADHS bei Kindern und Fetalem Alkoholsyndrom bei Autismus gegen Reizbarkeit und selbstverletzendes Verhalten"

Aphasie

"Eine Aphasie (griechisch ἀφασία aphasía ‚Sprachlosigkeit‘) ist eine erworbene Störung der Sprache aufgrund einer Läsion (Schädigung) in der dominanten, meist der linken, Hemisphäre des Gehirns. Sprachstörungen nach Hirnverletzungen wurden bereits in der Antike beschrieben, systematisch untersucht wurden die Zusammenhänge jedoch erst im 19. Jahrhundert. Die Bezeichnung Aphasie wurde 1864 von Armand Trousseau in die Medizin eingeführt. Aphasien treten nach verschiedenen Erkrankungen (Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Gehirnblutung nach Venenthrombose, Tumoren, entzündlichen Erkrankungen, Intoxikation) nach abgeschlossenem Spracherwerb auf. Sie verursachen Beeinträchtigungen in den einzelnen sprachlichen Modalitäten (Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen), aber auch in nichtsprachlichen Bereichen in unterschiedlichen Schweregraden. Sprachliche und nichtsprachliche Symptome sind in charakteristischer Weise kombiniert, weshalb Aphasie oder aphasische Störungen auch als multimodale Störungen bezeichnet werden. Die Union Europäischer Phoniater (UEP) definierte eine Aphasie basierend auf Konzepten von Oskar Schindler als „einen Teil- oder Vollverlust einer oder mehrerer linguistischer oder nonlinguistischer, bereits ausgebildeter kommunikativer Fähigkeiten infolge einer Läsion der Gehirnstrukturen für die Kodierung und/oder Dekodierung von jeglichen Botschaften beliebigen Schwierigkeitsgrades, expressiv oder impressiv, auf jedem Kommunikationskanal“. Von der Aphasie als Sprachstörung abzugrenzen sind Sprechstörungen wie die Dysarthrie, allerdings können Sprach- und Sprechstörung auch gemeinsam auftreten. Abzugrenzen sind weiterhin sprachliche Planungsstörungen wie die Sprechapraxie. Die interdisziplinär ausgerichtete Aphasiologie beschäftigt sich mit der Diagnostik und Behandlung der Aphasien. Beteiligte medizinische Fächer sind z. B. Neurologie, Phoniatrie, des Weiteren z. B. Linguistik, Psychologie, Neurobiologie, Logopädie. Ursprünglich bezeichnete Aphasie einen kompletten Sprachverlust, während leichtere Beeinträchtigungen mit dem Terminus Dysphasie belegt wurden. Aufgrund praktischer Abgrenzungsprobleme kam es zu einer Bedeutungserweiterung von Aphasie für alle Fälle einer erworbenen Störung."

Äquilibrium

Arbeitsgedächtnis

"Das Arbeitsgedächtnis ist ein Teil des Gedächtnisses. Es speichert aufgenommene Informationen kurzfristig, um diese Informationen in das Langzeitgedächtnis aufzunehmen oder damit zu vergleichen."

Asperger-Syndrom

"Das Asperger-Syndrom stellt eine Variante des Autismus dar und wird bisher zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen gerechnet. Diese Autismusform ist einerseits durch Schwächen in den Bereichen soziale Interaktion und Kommunikation gekennzeichnet sowie andererseits durch eingeschränkte, stereotype Aktivitäten und Interessen. Wie alle Autismusstörungen gilt sie als angeboren, nicht heilbar und macht sich etwa vom vierten Lebensjahr an bemerkbar."

Ätiologie

"Die Ätiologie beschäftigt sich mit den Ursachen für das Entstehen einer Krankheit. Sie ist in der Medizin, Klinischen Psychologie und speziell der Epidemiologie von großer Bedeutung."

Atomoxetin

"Atomoxetin ist ein zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zugelassener Arzneistoff."

Atypisches Neuroleptikum

"Atypische Neuroleptika (syn. atypische Antipsychotika, oder kurz Atypika) sind eine heterogene Gruppe von Arzneimitteln, die zur Behandlung der Schizophrenie und anderer Psychosen eingesetzt werden. Seit den 1950er Jahren werden „typische Antipsychotika“ wie Chlorpromazin oder Haloperidol dafür verwendet (erste Generation der Antipsychotika). Ab den 1990er Jahren wurden allerdings für die gleichen Indikationen verschiedene auf anderen Wirkungsmechanismen basierende Neuroleptika entwickelt. Um diese Gruppe der Antipsychotika der „zweiten“ Generation deutlich von denen der „ersten“ zu unterscheiden, wird für diese der Begriff atypische Neuroleptika verwendet.Der Begriff Atypisches Neuroleptikum entstand bereits mit der Einführung von Clozapin in die Schizophreniebehandlung. Die neuen Substanzen sollen die typischen Nebenwirkungen der Neuroleptika seltener hervorrufen, insbesondere seltener extrapyramidal-motorischen Störungen (EPMS) und Spätdyskinesien verursachen. Dem stehen allerdings andere, zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen der neuen Stoffe gegenüber."

Autismus

"Autismus gilt als eine Störung der Gehirnentwicklung beim Menschen."

Autoimmunerkrankung

"Autoimmunerkrankung ist in der Medizin ein Überbegriff für Krankheiten, deren Ursache Immunreaktionen gegen körpereigene Strukturen sind."

Autopoiesis

Axon

"Das Axon ist ein oft langer schlauchartiger Nervenzellfortsatz, ein Neurit, der in einer Hülle von Gliazellen verläuft und zusammen mit dieser Umhüllung als Nervenfaser bezeichnet wird."

Bedürfnispyramide

"Die Maslowsche Bedürfnishierarchie ist ein sozialpsychologisches Modell des US-amerikanischen Psychologen Abraham Maslow. Es beschreibt auf vereinfachende Art und Weise menschliche Bedürfnisse und Motivationen und versucht, diese zu erklären."

Benzodiazepine

"Benzodiazepine sind polycyclische organische Verbindungen und zählen zu den psychotropen Substanzen. Einige Vertreter der Gruppe finden in der Medizin Verwendung als angstlösende, zentral muskelrelaxierende, sedierend und hypnotisch (schlaffördernd) wirkende Arzneistoffe, sogenannte Tranquilizer. Manche Benzodiazepine zeigen auch antikonvulsive Eigenschaften und dienen als Antiepileptika. Benzodiazepine haben ein hohes Abhängigkeitspotential."

Bewältigungsstrategie

"Die Begriffe Bewältigungsstrategie, Copingstrategie oder Coping (von englisch to cope with, „bewältigen, überwinden“) bezeichnen die Art des Umgangs mit einem als bedeutsam und schwierig empfundenen Lebensereignis oder einer Lebensphase."

Beweislast

"Die Beweislast regelt prozessuale Beweisrisiken und -obliegenheiten."

Beweislastumkehr

"Die Beweislastumkehr ist eine Ausnahme von dem rechtlichen Grundsatz, dass grundsätzlich jede Partei die Beweislast für die tatsächlichen Voraussetzungen der ihr günstigen Rechtsnorm trägt."

Big Five

"Bei den Big Five handelt es sich um ein Modell der Persönlichkeitspsychologie. Im Englischen wird es auch als OCEAN-Modell bezeichnet (nach den entsprechenden Anfangsbuchstaben Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness, Neuroticism)."

Bipolare Störung

"Bipolare Störung ist die etablierte Kurzbezeichnung für bipolare affektive Störung (BAS). Bei der BAS handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die zu den Stimmungsstörungen (Affektstörungen) gehört."

Blut-Hirn-Schranke

"Das wesentliche Element der Blut-Hirn-Schranke bilden die Endothelzellen mit ihren Tight Junctions."

Body-Mass-Index (BMI)

"Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine Maßzahl für die Klassifizierung des Körpergewichts eines Menschen in Relation zu seiner Körpergröße. Sie wurde 1832 von Adolphe Quetelet sowie nach dem Ersten Weltkrieg von Ignaz Kaup entwickelt."

Borderline-Störung

"Die Borderline-Persönlichkeitsstörung oder emotional instabile Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs ist eine psychische Erkrankung. Typisch für sie sind Impulsivität, instabile zwischenmenschliche Beziehungen, rasche Stimmungswechsel und ein schwankendes Selbstbild."

Broca-Aphasie

"Die Broca-Aphasie ist eine nach dem französischen Neurologen Paul Broca benannte Aphasie (Sprachstörung), bei der hauptsächlich die Sprachproduktion beeinträchtigt ist."

Carbamazepin

"Carbamazepin zählt chemisch zur Klasse der Dibenzazepine und ist ein Antikonvulsivum, das vorwiegend gegen fokale Epilepsien eingesetzt wird. Darüber hinaus wird es auch als Phasenprophylaktikum bei verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen eingesetzt. Strukturchemisch ist es dem Imipramin ähnlich."

Cattells Zwei-Faktoren-Modell

"Cattell identifizierte zwei Intelligenzfaktoren, die fluide (oder flüssige) und die kristalline (auch kristallisierte) Intelligenz."

Chlorpromazin

"Chlorpromazin ist ein Phenothiazin-Derivat und ein Neuroleptikum von mittlerer Potenz. Chlorpromazin war der erste Arzneistoff aus der Gruppe der Neuroleptika und gilt als Grundstein der modernen Psychopharmaka-Therapie. Wie die später entwickelten Neuroleptika besitzt Chlorpromazin extrapyramidal-motorische Nebenwirkungen. Um die Nebenwirkungen der Neuroleptika miteinander zu vergleichen, wurde die neuroleptische Potenz eingeführt, die diesen Nebenwirkungen eine Zahl zuordnet. Als Vergleichswert wurden den Nebenwirkungen von Chlorpromazin der Wert 1 zugeordnet."

Chorea Huntington

"Die Chorea Huntington, auch als Huntingtonsche Chorea oder Huntington-Krankheit bezeichnet (ältere Namen: Veitstanz, großer Veitstanz, Chorea major), ist eine bis heute unheilbare erbliche Erkrankung des Gehirns, die „typischerweise durch unwillkürliche, unkoordinierte Bewegungen bei gleichzeitig schlaffem Muskeltonus gekennzeichnet ist“. Oft wird sie mit HD abgekürzt, was für englisch Huntington’s disease steht. Betroffene leiden an der fortschreitenden Zerstörung eines Bereichs des Gehirns, der für Muskelsteuerung und grundlegende mentale Funktionen wichtig ist, des Striatums. Dort werden Gehirnzellen durch ein fehlerhaftes Eiweiß zerstört, das infolge eines Defekts des sogenannten Huntington-Gens gebildet wird. Die äußeren Krankheitserscheinungen umfassen Störungen des Gefühlslebens, der Muskelsteuerung einschließlich der Mimik (wodurch der Betroffene den Eindruck machen kann, als sei die Erkrankung viel weiter fortgeschritten, als dies tatsächlich der Fall ist) und schließlich der Hirnfunktion insgesamt (im Endstadium Demenz). Chorea Huntington ist eine autosomal-dominant vererbte, neurodegenerative Erkrankung, die meist um das 40. Lebensjahr zu ersten Krankheitssymptomen – Bewegungsstörungen und psychischen Symptomen – führt. Die Krankheit nimmt immer einen schweren Verlauf und führt im Durchschnitt 15 Jahre nach den ersten Symptomen zum Tod. Mit wenigen Ausnahmen erkranken alle Merkmalsträger früher oder später (vollständige Penetranz). Seit 1993 lässt sich das die Krankheit verursachende Allel auf dem kurzen Arm des vierten Chromosoms (Genlocus p16.3) nachweisen, auch beim Ungeborenen durch Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie."

Cluster-Kopfschmerz

"Der Cluster-Kopfschmerz ist eine primäre Kopfschmerzerkrankung. Er äußert sich unter anderem durch einen streng einseitig und in Attacken auftretenden, extrem heftigen Schmerz im Bereich von Schläfe und Auge."

Colitis ulcerosa

"Die Colitis ulcerosa (CU, englisch ulcerative colitis) gehört zur Gruppe der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Sie ist durch einen entzündlichen Befall des Dickdarms bzw. des Colons gekennzeichnet. Im Gegensatz zum Morbus Crohn ist von der Entzündung nur der Dickdarm kontinuierlich betroffen und diese ist auf die Darmschleimhaut (Mukosa und Submukosa) beschränkt."

Computertomographie

"Die Computertomographie ist ein bildgebendes Verfahren in der Radiologie."

Craving

"Substanzverlangen oder Craving (engl. Begierde, Verlangen) ist ein Fachbegriff aus der Suchtmedizin. Craving oder constant craving umschreibt das kontinuierliche und nahezu unbezwingbare Verlangen eines Suchtkranken, sein Suchtmittel zu konsumieren."

Cushing-Syndrom

"Das Cushing-Syndrom ist eine übermäßige Konzentration von Glucocorticoiden (Cortisol) im Blut, unter anderem mit erhöhtem Blutzuckerspiegel und bei chronischer Form typischen Körperformänderungen."

Daumenlutschen

"Daumenlutschen ist eine Angewohnheit von Menschen und anderen Primaten, den Daumen in den Mund zu stecken und daran zu saugen oder zu lutschen."

Deduktion

"Die Deduktion, auch deduktive Methode oder deduktiver Schluss, ist der Prozess des Ziehens logisch zwingender Schlussfolgerungen. Eine Schlussfolgerung ist zwingend oder deduktiv gültig, wenn ihre Konklusion logisch aus den Prämissen folgt."

Delir

"Das Delir gehört zu den Leitsymptomen 1. Ranges organischer (körperlich begründbarer) Psychosen."

Dendrit

"Dendriten heißen in der Biologie Zellfortsätze von Nervenzellen, die aus dem Zellkörper hervorgehen und vorwiegend der Reizaufnahme dienen."

Denkhemmung

"Das Denken wird subjektiv als unregelmäßig gebremst, verlangsamt oder blockiert empfunden, als ob es gegen einen inneren Widerstand vollzogen werden müsse. Im Unterschied zum verlangsamten Denken geht es hier um die Empfindung der betroffenen Person, nicht um eine Fremdwahrnehmung."

Depolarisation

"Als Depolarisation (auch Depolarisierung) bezeichnet man in der Neurologie eine Verminderung des Membranpotentials an einer Zellmembran."

Derealisation

"Derealisation (oder präziser Derealisationserleben) bezeichnet eine zeitweilige oder dauerhafte abnorme oder verfremdete Wahrnehmung der Umwelt (etwa von Umgebung, Personen und Gegenständen). Die Umwelt scheint dabei häufig als Ganzes plötzlich unvertraut, auch wenn jedes Detail problemlos wiedererkannt und eingeordnet werden kann."

Deskriptive Statistik

"Die deskriptive Statistik hat zum Ziel, empirische Daten durch Tabellen, Kennzahlen und Grafiken übersichtlich darzustellen und zu ordnen. Dies ist vor allem bei umfangreichem Datenmaterial sinnvoll, da dieses nicht leicht überblickt werden kann."

Desmopressin

"Desmopressin ist ein synthetisch hergestelltes Protein und strukturverwandt mit dem körpereigenen Peptidhormon Vasopressin (auch Antidiuretisches Hormon, ADH, genannt). Desmopressin hemmt die Wasserausscheidung und wird als Arzneistoff verwendet."

Dissoziation

"Der Begriff Dissoziation (auch umfassend Konversionsstörung und Dissoziative Bewusstseinsstörung) bezeichnet das (teilweise bis vollständige) Auseinanderfallen von psychischen Funktionen, die normalerweise zusammenhängen."

Dopamin

"Dopamin (DA, Kunstwort aus DOPA und Amin) ist ein biogenes Amin aus der Gruppe der Katecholamine und ein wichtiger, überwiegend erregend wirkender Neurotransmitter des zentralen Nervensystems. Dopamin wird auch Prolaktostatin oder PIH (Prolactin-Inhibiting Hormone) genannt. Gebildet wird es in (postganglionären sympathischen) Nervenendigungen und im Nebennierenmark als Vorstufe von Noradrenalin. Im Volksmund gilt es als Glückshormon. Die tatsächliche psychotrope Bedeutung des Dopamins wird allerdings hauptsächlich im Bereich der Antriebssteigerung und Motivation vermutet.Dopamin wird auch als Arzneistoff verwendet, beispielsweise zur Behandlung des Herz-Kreislauf-Schocks."

Down-Syndrom

"Das Down-Syndrom ist eine bei Menschen vorkommende angeborene Kombination verschiedener, geistige Behinderungen und körperliche Fehlbildungen umfassender Symptome, die durch eine Genommutation (Chromosomenaberration/Aneuploidie) verursacht ist, bei der das gesamte 21. Chromosom oder Teile davon dreifach vorhanden sind (Trisomie). Diese Chromosomen-Anomalie, oder auch Genommutation, wird dementsprechend als Trisomie 21 bezeichnet. Mit zunehmendem Alter der Mutter (vor allem ab dem 35. Lebensjahr) steigt das Risiko einer Trisomie 21 des Kindes. Der Begriff des Down-Syndroms geht auf den britischen Arzt und Apotheker John Langdon-Down zurück, der dieses Syndrom 1866 erstmals umfassend beschrieb. Die ursprüngliche Bezeichnung war Mongolismus (auch Mongoloismus, nach den beim Down-Syndrom charakteristischen Gesichtszügen und der Augenform, die an Angehörige einer asiatischen ethnischen Gruppe erinnert). Menschen mit Down-Syndrom weisen in der Regel weitere typische körperliche Merkmale auf und sind meist in ihren kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt. Die Verdreifachung des entsprechenden Erbgutes geschieht meist durch eine Non-Disjunction während der Meiose. Die verschiedenen Formen der Trisomie 21 entstehen spontan und können vererbt werden, wenn die Mutter bereits selbst das Down-Syndrom hat. Eine Translokations-Trisomie kann allerdings familiär gehäuft vorkommen, sofern eine balancierte Translokation eines 21. Chromosoms bei einem Elternteil ohne Down-Syndrom vorliegt."

Dreieckstheorie der Liebe

"Die Dreieckstheorie der Liebe geht davon aus, dass sich Liebe aus den drei Komponenten Vertrautheit, Leidenschaft und Entscheidung bzw. Bindung zusammensetzt, die in Form eines Dreiecks dargestellt werden können, welches nach den Kombinationen der drei Komponenten die acht Arten der Liebe ergibt."

Drop-Out

"Als Drop-out bzw. Dropout (von englisch to drop out ‚aus etwas herausfallen‘, ‚an etwas nicht mehr teilnehmen‘) wird im medizinischen Fachjargon in der Regel der Proband einer wissenschaftlichen Untersuchungen – insbesondere einer klinischen Studie – bezeichnet, der zwar ursprünglich für diese Untersuchung rekrutiert wurde, aber noch vor Beendigung der eigentlichen Studienphase aus dieser ausscheidet. Entsprechende deutsche Bezeichnungen wären demnach „Studienabbrecher“ oder „Studienausscheider“."

Dysmorphophobie

"Bei Dysmorphophobie handelt es sich um eine Störung der Wahrnehmung des eigenen Leibes."

Dysthymia

"Dysthymia steht für eine langanhaltende depressive Verstimmung. Es handelt sich um eine affektive Störung, die aus den gleichen kognitiven und psychischen Mustern besteht wie die Depression – allerdings mit Symptomen, die weniger ernst sind und stattdessen weitaus länger andauern."

Echolalie

"Echolalie ist die Beschränkung der Sprache auf das Nachsprechen vorgesagter Wörter oder das Wiederholen von Sätzen und Wörtern von Gesprächspartnern."

Einzelfallstudie

"Fallstudie (engl. case study) beschreibt hauptsächlich entweder eine Unterrichtsmethode oder eine Forschungsmethode. Als Unterrichtsmethode wird bei einer Fallstudie dem oder den Lernenden ein "Fall" vorgelegt, der eine problematische Situation (meist fiktiv oder historisch) schildert. Aufgabe ist es dann, eine Lösung zu erarbeiten. Als Forschungsmethode meint Fallstudie eine empirische Forschung, die einen Untersuchungsgegenstand in ihrem realen Umfeld untersuchen soll. Dies wird z. B. in der Sozial- und medizinischen Forschung angewandt."

Elektrokardiogramm (EKG)

"Das Elektrokardiogramm ist die Aufzeichnung der Summe der elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern mittels eines Elektrokardiografen."

Entzugssyndrom

"Ein Entzugssyndrom sind alle körperlichen und psychischen Erscheinungen, die infolge von teilweisem oder vollständigem Entzug von psychotropen Substanzen auftreten."

Erziehungsstil

"Unter Erziehungsstilen versteht man in der Psychologie, Pädagogik und Soziologie charakteristische Bündel grundlegender Einstellungen und Verhaltensmuster, die Eltern, Lehrer und andere Erziehende bei ihrer Erziehungstätigkeit erkennen lassen."

Exhibitionismus

"Exhibitionismus ist eine Sexualpräferenz, bei der durch Entblößung der sonst verdeckten Schamteile oder mit sexuellen Aktivitäten vor der Öffentlichkeit sexuelle Lust gewonnen wird."

Exposition

"Mit Konfrontationstherapie (auch: Konfrontationsverfahren oder Exposition) bezeichnet man eine psychotherapeutische Intervention aus dem Bereich der Verhaltenstherapien. Sie hat sich in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Studien als wirksam erwiesen, insbesondere in der Behandlung von klar strukturierten Phobien."

expressive Sprachstörung

"Eine umschriebene Entwicklungsstörung, bei der die Fähigkeit des Kindes, die expressiv gesprochene Sprache zu gebrauchen, deutlich unterhalb des seinem Intelligenzalter angemessenen Niveaus liegt, das Sprachverständnis liegt jedoch im Normbereich. Störungen der Artikulation können vorkommen."

Exzessives Schreien im Säuglingsalter

"Als exzessives Schreien im Säuglingsalter wird das Verhalten eines Säuglings bezeichnet, der an unstillbaren, dauerhaften Schrei- und Unruheattacken leidet. Umgangssprachlich werden die betroffenen Säuglinge Schreibabys genannt."

Fading

"Als Fading bezeichnet man den zeitweiligen Einsatz von Prompts (zusätzlichen Hinweisreizen), um eine Stimulusdiskrimination zu erreichen."

Fall-Kontroll-Studie

"Eine Fall-Kontroll-Studie ist eine Form der epidemiologischen Studien in der Medizin. Dabei werden Personen untersucht, die eine bestimmte Krankheit aufweisen, und mit geeigneten Kontrollgruppen verglichen. Von der Krankheit wird rückblickend nach einer Ursache gesucht."

Fehler 1. Art

"Beim Test einer Hypothese liegt ein Fehler 1. Art vor, wenn die Nullhypothese zurückgewiesen wird, obwohl sie in Wirklichkeit wahr ist (beruhend auf falsch positiven Ergebnissen)."

Feldstudie

"Eine Feldstudie (auch: Freilandstudie) ist eine systematische wissenschaftliche Beobachtung unter natürlichen Bedingungen, also außerhalb des Labors im Biotop des beobachteten Objekts. Sie kann rein beobachtend und beschreibend sein, sie kann dazu dienen, bei Laborstudien gewonnene Resultate zu überprüfen und/oder kombiniert sein mit manipulativen Experimentreihen. Im Gegensatz zum Feldexperiment wird hierbei bewusst auf die Manipulation der unabhängigen Variablen verzichtet."

Fetales Alkoholsyndrom

"Das Fetale Alkoholsyndrom (FAS), auch Alkoholembryopathie (AE) genannt, bezeichnet eine Reihe vorgeburtlich entstandener Schädigungen eines Kindes durch von der schwangeren Mutter aufgenommenen Alkohol."

Fettstoffwechsel

"Unter Fettstoffwechsel wird zum einen die Zerlegung von Nahrungsfetten im Verdauungstrakt, also die Fettverdauung und der Transport über den Ductus thoracicus in das venöse Blut, zum anderen die oxidative Verstoffwechselung im Körper zum Zwecke der Energiegewinnung und der Ab- und Umbau zu Synthesevorstufen von Vitaminen, Steroidhormonen und Gallensäuren verstanden."

Flynn-Effekt

"Der Flynn-Effekt bezeichnet die Tatsache, dass bis in die 1990er Jahre die Ergebnisse von IQ-Tests – bei unterbliebener Nacheichung – in Industrieländern im Mittel immer höhere Werte erbrachten, die gemessene Intelligenz also zunahm."

Fokale Epilepsien

Formatio reticularis

"Die Formatio reticularis oder Retikulärformation bezeichnet ein ausgedehntes, diffuses Neuronennetzwerk im Hirnstamm, das von der Medulla oblongata (verlängertes Mark) bis zum Zwischenhirn (Diencephalon) reicht."

Formative Evaluation

"Formative Evaluationen konzentrieren sich darauf festzustellen, welche Aspekte des Designs gut oder nicht gut funktionieren und warum."

Funnel-Plot

"In der Meta-Forschung ist eine Funnel-Plot, auch Trichtergrafik oder auch Trichterdiagramm eine Grafik, die es ermöglicht, einen Verdacht auf Publikationsbias im Rahmen einer Metaanalyse zu überprüfen."

Gamma-Aminobuttersäure (GABA)

"Die γ-Aminobuttersäure (englisch gamma-Aminobutyric acid, abgekürzt GABA), seltener auch 4-Aminobuttersäure oder Piperidinsäure genannt, ist ein Amin der Buttersäure."

Ganser-Syndrom

"Das Ganser-Syndrom ist ein Krankheitsbild aus der Psychiatrie, bei dem die meist jüngeren männlichen Patienten falsch antworten. Es wird auch als „Pseudodemenz“, „Pseudodebilität“ oder „hysterischer Dämmerzustand“ bezeichnet. Es wurde erstmals im Jahr 1897 von dem deutschen Psychiater Sigbert Josef Maria Ganser beschrieben und später nach ihm benannt."

Gedankenentzug

"Gedankenentzug ist eine bei psychischen Erkrankungen, beispielsweise Schizophrenie, auftretende Ich-Störung. Betroffene erleben ein subjektiv fremdbeeinflusst empfundenes Fehlen von Gedanken, auch ein abruptes „Abreißen“ ihres Gedankenganges."

Geistige Behinderung

"Der Begriff geistige Behinderung (auch „geistige Zurückgebliebenheit“ und „mentale Retardierung“) bezeichnet einen andauernden Zustand deutlich unterdurchschnittlicher kognitiver Fähigkeiten eines Menschen sowie die damit ggf. verbundenen Einschränkungen seines Gefühlslebens und Verhaltens. Eine eindeutige und allgemein akzeptierte Definition ist jedoch schwierig: Medizinisch orientierte Definitionen sprechen von einer „Minderung oder Herabsetzung der maximal erreichbaren Intelligenz“. Auch die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10) bezeichnet dieses Phänomen als „Intelligenzminderung“ (F70–79). Demnach lässt sich – rein auf die Intelligenz bezogen – eine geistige Behinderung als Steigerung und Erweiterung einer Lernbehinderung verstehen. Andere Definitionen rücken statt der Intelligenz dagegen stärker die Interaktion des betroffenen Menschen mit seiner Umwelt in den Blick. Der Begriff muss von ähnlichen Phänomenen abgegrenzt werden. Alters- oder krankheitsbedingter Verlust vorher beherrschter Fähigkeiten (und damit auch der Intelligenz) wird als Demenz bezeichnet. Bei dauerhaften Beeinträchtigungen durch psychische oder neurologische Erkrankungen, die sich primär durch Denkstörungen bei (weitgehend) erhaltener Intelligenz darstellen, spricht man von einer psychischen Behinderung. Allgemein können psychische, körperliche und geistige Behinderungen unabhängig voneinander oder auch kombiniert auftreten."

Genogramm

"Ein Genogramm ist eine Darstellungsform verwandtschaftlicher Zusammenhänge, die vor allem in der Systemischen Familientherapie verwendet wird, um Familienbeziehungen, wiederkehrende Konstellationen und medizinische Vorgeschichte darzustellen und zu evaluieren."

Glutamat

"Glutaminsäure ist eine α-Aminosäure, die in zwei Spiegelbildisomeren (Enantiomere) vorkommt, deren eine proteinogene Form der menschliche Organismus selber herstellen kann (nicht essentielle Aminosäure)."

Graue Literatur

"Als graue Literatur, gelegentlich auch graue Materialien, bezeichnet man in der Bibliothekswissenschaft Publikationen, die nicht vom kommerziellen Verlagswesen kontrolliert werden und nicht im Buchhandel erhältlich sind."

Grundbedürfnis

"Grundbedürfnisse sind Bedürfnisse, die bei einer hierarchischen Aufteilung der Bedürfnisse des Menschen eine hohe Wichtigkeit haben und die im Rahmen des alltäglichen Subsistenz­prozesses vordringlich befriedigt werden."

Gruppenphasen

"Von Bruce Tuckman stammt ein weiteres, häufig eingesetztes Phasenmodell, das von König/Schattenhofer[6] weiterentwickelt wurde. Es enthält insgesamt fünf Phasen der Gruppenentwicklung: Forming, Storming, Norming, Performing, Re-Forming (bzw. adjourning)"

Gruppenpsychotherapeutische Grundversorgung

Halluzination

"Unter Halluzination versteht man eine Wahrnehmung, für die keine nachweisbare externe Reizgrundlage vorliegt. Solche Wahrnehmungen können in jedem Sinnesgebiet auftreten. Das bedeutet zum Beispiel, dass physikalisch nicht nachweisbare Objekte gesehen oder Stimmen gehört werden, ohne dass jemand spricht."

Halo-Effekt

"Der Halo-Effekt ist eine aus der Sozialpsychologie bekannte kognitive Verzerrung. Dabei schließt man von bekannten Eigenschaften einer Person auf unbekannte."

Haloperidol

"Haloperidol ist ein hochpotentes Neuroleptikum aus der Gruppe der Butyrophenone und wird unter anderem zur Behandlung akuter und chronischer schizophrener Syndrome und bei akuten psychomotorischen Erregungszuständen eingesetzt."

Hashimoto-Thyreoiditis

"Die Hashimoto-Thyreoiditis oder auch Struma lymphomatosa Hashimoto ist eine mit den Jahren zunehmende fokale oder diffuse lymphozytäre und plasmazelluläre Infiltration der Schilddrüse unter Ausbildung von Lymphfollikeln und Keimzentren, welche mittels Punktionszytologie nachgewiesen werden können."

Hellersche Demenz

"Die Hellersche Demenz (auch als infantile Demenz, Dementia infantilis, desintegrative Psychose, Heller-Syndrom oder symbiotische Psychose bezeichnet) ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung. Die Hellersche Demenz trägt die ICD-10-Codierung F84.3 und wird dort unter die Gruppe der anderen desintegrativen Störungen des Kindesalters eingeordnet. In der DSM-Klassifikation hat sie die eigene Chiffre 299.10."

Heroin

"Heroin (altgriechisches Kunstwort: ἡρωίνη heroine, siehe Heros) oder Diaphin (Handelsnamen), fachsprachlich Diacetylmorphin (DAM) oder Diamorphin, ist ein halbsynthetisches, stark analgetisches Opioid und Rauschgift mit einem sehr hohen Abhängigkeitspotential bei jeder Konsumform. Trotz 1,5- bis 3-fach höherer schmerzstillender Wirksamkeit des Heroins im Vergleich zur Stammsubstanz Morphin ist die therapeutische Anwendung von Heroin in den meisten Ländern verboten."

Hirnhaut

"Als Hirnhäute, fachsprachlich Meningen – verkürzter Plural von Meninx encephali – bezeichnet man die Bindegewebsschichten, die innerhalb des Schädels (intrakraniell) das Gehirn umgeben."

Hirnstamm

"Als Hirnstamm werden die unterhalb des Zwischenhirns lokalisierten Bereiche des Gehirns ohne Berücksichtigung des Kleinhirns bezeichnet."

Hirntumor

"Als Hirntumor, werden Tumoren des Gehirns bzw. des neuroektodermalen Gewebes des zentralen Nervensystems bezeichnet."

Histrionische Persönlichkeitsstörung

"Die histrionische Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch egozentrisches und theatralisches Verhalten. Das Störungsbild ist gekennzeichnet durch eine übertriebene Emotionalität und ein übermäßiges Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Bestätigung, Anerkennung und Lob."

Hochbegabung

"Hochbegabung ist eine weit über dem Durchschnitt liegende intellektuelle Begabung eines Menschen."

Holy Seven

Mit "Holy Seven" wird die 1950 von Franz Alexander beschriebene Liste der so genannten klassischen Psychosomatosen bezeichnet. Heute erscheint eine Unterscheidung in Psychosomatosen und genuin organischen Erkrankungen nicht mehr sinnvoll, da grundsätzlich von einem Zusammenwirken von biologischen, psychischen und sozialen Faktoren bei der Entstehung von Krankheiten ausgegangen wird (Biopsychosoziales Krankheitsmodell).

Homöostase

Hyperthyreose

"Die Hyperthyreose ist eine krankhafte Überfunktion der Schilddrüse, die sich in einer übermäßigen Produktion von Schilddrüsenhormonen äußert, sodass im Organismus ein entsprechendes Überangebot entsteht."

Hypnotikum

"Ein Schlafmittel oder Hypnotikum (von griechisch ὕπνος hypnos, ‚Schlaf‘; von Hypnos, dem griechischen Gott des Schlafes) ist ein Stoff, der den Schlafvorgang fördert (durch Verminderung der Aktivität des Wach-Systems im Gehirn). Dabei gibt es fließende Übergänge zu den Beruhigungsmitteln (Sedativa) einerseits und zu den Betäubungsmitteln (Narkotika) andererseits. Schlafmittel basieren auf synthetisch hergestellten oder natürlich vorkommenden (pflanzlichen) Wirkstoffen. Alle diese Substanzen verändern mit ihrer schlaffördernden Wirkung das natürliche Schlafprofil. Schlafmittel werden häufig oral als Tabletten, Kapseln oder Saft verabreicht. Je nachdem, ob die Schlaflosigkeit (Insomnie) eher beim Einschlafen oder in der Durchschlafphase auftritt, kommen entweder Mittel mit kurzer oder aber solche mit längerer Wirkdauer zum Einsatz. In höherer Dosierung und intravenös werden kurz wirksame Schlafmittel ferner verwendet, um einen Patienten bei einer unangenehmen Untersuchung (beispielsweise Magen- oder Darmspiegelung) ruhigzustellen (Sedierung); in der Anästhesie dienen sie zur Einleitung einer Narkose."

Hypomanie

"Die Hypomanie bezeichnet eine abgeschwächte Form der Manie. Sie äußert sich in Phasen leicht gehobener Grundstimmung und gesteigerten Antriebs. Meistens wechseln sich diese mit depressiven Phasen ab."

Hypophyse

"Die Hypophyse (gr. ὑπόφυσις hypóphysis „das unten anhängende Gewächs“), deutsch auch Hirnanhangsdrüse, lateinisch Glandula pituitaria, ist eine an der Basis des Gehirns liegende, etwa erbsengroße Hormondrüse, die vom Hypothalamus gesteuert wird und der eine zentrale übergeordnete Rolle bei der Regulation des Hormonsystems im Körper zukommt. Sie ist eine Art Schnittstelle, mit der das Gehirn über die Freisetzung von Hormonen Vorgänge wie Wachstum, Fortpflanzung und Stoffwechsel reguliert. Die Hypophyse sitzt im Türkensattel (Sella turcica), einer knöchernen Vertiefung der mittleren Schädelgrube auf Höhe der Nase."

Hypothalamus

"Der Hypothalamus (griech. ὑπό hypo „unter“ und θάλαμος thalamós „Zimmer, Kammer“) ist ein Teil des Gehirns und befindet sich direkt über der Hypophyse. Der Hypothalamus ist ein Abschnitt des Zwischenhirns (Diencephalon) im Bereich der Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum). Medial wird der Hypothalamus vom dritten Ventrikel, kranial vom Thalamus begrenzt. Das Infundibulum, der sogenannte Hypophysenstiel, verbindet den Hypothalamus mit der Hypophyse, deren Hinterlappen noch als Teil des Hypothalamus bezeichnet wird. Der Hypothalamus steuert im Zusammenwirken mit der Hypophyse andere endokrine Drüsen, bildet Effektorhormone, Releasing- und Inhibiting-Hormone, verschiedene Neuropeptide und Dopamin. Er steuert damit die vegetativen Funktionen des Körpers."

Hypothese

"In der Statistik bezeichnet man mit Hypothese eine Annahme, die mit Methoden der mathematischen Statistik auf Basis empirischer Daten geprüft wird. Man unterscheidet als Gegensatzpaar Nullhypothese und Alternativhypothese (auch Gegenhypothese oder Arbeitshypothese). Häufig sagt die Nullhypothese aus, dass kein Effekt bzw. Unterschied vorliegt oder dass ein bestimmter Zusammenhang nicht besteht."

Hypothyreose

"Unter Hypothyreose oder Hypothyreoidismus versteht man eine mangelnde Versorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Meist ist eine Unterfunktion der Schilddrüse dafür verantwortlich. Bei dieser Hormonsituation laufen zahlreiche Stoffwechselfunktionen des Körpers langsamer ab als normal. Die Folgen sind geringere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Die Erkrankung wird in der Regel anhand von Blutuntersuchungen nachgewiesen und ist gut behandelbar. Das Gegenteil, eine Überversorgung mit Schilddrüsenhormonen, wird als Hyperthyreose bezeichnet. Bei Kindern kann eine sehr früh erworbene oder eine angeborene Hypothyreose zu körperlichen und geistigen Entwicklungsverzögerungen führen, deren Vollbild bei fehlender Behandlung als Kretinismus bezeichnet wird."

ICD-10

"Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD, englisch: International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) ist das wichtigste, weltweit anerkannte Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Die aktuelle, international gültige Ausgabe ist ICD-10-WHO Version 2019. Eine Einschränkung der ICD-10 ist, dass sie Erkrankungen allein über die individuelle Symptomatik und Diagnose definiert."

Ikonisches Gedächtnis

"Das ikonische Gedächtnis ist eine Modell­vorstellung aus der Gedächtnis­psychologie. Es bezeichnet den Teil des sensorischen Gedächtnisses, der für visuelle Wahrnehmungen zuständig ist."

Implizites Gedächtnis

"Das implizite Gedächtnis ist jener Teil des Gedächtnisses, der sich auf Erleben und Verhalten des Menschen auswirkt, ohne dabei ins Bewusstsein zu treten. Der Begriff dient der Abgrenzung zum expliziten Gedächtnis, das unter anderem das autobiographische oder Episodengedächtnis enthält, also Gedächtnisinhalte, über die verbal berichtet werden kann."

Implosionstherapie

"Die Implosionstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie, bei der auch psychodynamische Aspekte mit in die Konfrontation einfließen."

Induktion

"Induktion bedeutet seit Aristoteles die abstrahierende Schlussfolgerung aus beobachteten Phänomenen auf eine allgemeinere Erkenntnis, etwa einen allgemeinen Begriff oder ein Naturgesetz."

Instrumentelle und operante Konditionierung

"Instrumentelle und operante Konditionierung, auch Lernen am Erfolg genannt, sind Paradigmen der behavioristischen Lernpsychologie und betreffen das Erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern (Stimulus-Response) aus ursprünglich spontanem Verhalten."

Intellektualisierung

"Intellektualisierung steht für die Überbetonung des Verstandes­ bei einem Menschen. Dabei werden Emotionen und Gefühle auf Logik und Rationalität reduziert. Psychologisch wird dieses Verhalten damit erklärt, dass die Person durch abstraktes Denken bzw. Generalisierung emotionale Konflikte kontrollieren oder minimieren will."

Intelligenz

"Intelligenz ist die kognitive bzw. geistige Leistungsfähigkeit speziell im Problemlösen."

Intelligenztest

"Ein Intelligenztest ist ein Instrument der psychologischen Diagnostik zur Messung der Intelligenz einer Person. Da Intelligenz unterschiedlich definiert wird, gibt es sehr verschiedenartige Intelligenztests. Dabei geht man davon aus, dass Leistungsunterschiede in Intelligenztests auch Unterschiede der kognitiven Leistungsfähigkeit im täglichen Leben abbilden."

Interozeption

"Interozeption ist der Oberbegriff für diejenigen Komponenten der Wahrnehmung von Lebewesen, die Informationen nicht über die Außenwelt, sondern aus eigenen Körperabschnitten und über eigene Körperabschnitte erfassen."

Intervision

"Intervision ist eine kollegiale Beratung in psychosozialen Berufen. Beruflich Gleichgestellte suchen gemeinsam nach Lösungen für ein konkretes Problem. Ein Kollege bringt ein Thema ein, die anderen unterstützen ihn bei der Lösungsfindung."

Introjektion

"Introjektion ist ein Begriff aus der Psychoanalyse, der einen Vorgang beschreiben soll, bei dem eine äußere Realität nach dem Vorbild körperlicher Einverleibung in das seelische Innere hineingelangt."

Intrusion

"Als Intrusion wird das Wiedererinnern und Wiedererleben von psychotraumatischen Ereignissen in der Psychotraumatologie verstanden."

Juvenile myoklonische Epilepsie

"Die juvenile myoklonische Epilepsie (JME, Janz-Syndrom), im deutschsprachigen Raum manchmal auch Impulsiv-Petit-mal-Epilepsie genannt, ist zum Teil erblich bedingt und manifestiert sich vor allem im Jugend und Adoleszentenalter (12–20 Jahre)."

Katalepsie

"Katalepsie (griechisch κατάληψις, katálēpsis ‚das Besetzen‘, ‚Festhalten‘; deutsch auch Starrsucht, auch stupor vigilans) ist eine neurologische Störung. Sie äußert sich darin, dass aktiv oder passiv eingenommene Körperhaltungen übermäßig lange beibehalten werden. Wird zum Beispiel ein Bein passiv von der Unterlage abgehoben, bleibt dieses nach dem Loslassen in der Luft. Die Störung tritt vor allem bei schizophrenen Erkrankungen auf, aber zum Teil auch bei organischen Hirnerkrankungen. Die Katalepsie ist von der Kataplexie zu unterscheiden. Die Katalepsie ist oft vergesellschaftet mit einer starken psychomotorischen Verlangsamung und einer ausgeprägten Störung des Antriebs, ein Zustand, der als Stupor bezeichnet wird. Von einer Katalepsie Betroffene weisen nicht selten eine wächserne Erhöhung des Muskeltonus bei passiven Bewegungen auf, die sogenannte Flexibilitas cerea, das heißt, die Gelenke lassen sich mit geringer Mühe passiv beugen und behalten die gegebene Stellung bei.Neben der krankhaften Form kann die Katalepsie auch bei einer hypnotischen Trance als eines der sogenannten hypnotischen Phänomene auftreten oder gezielt der in Trance befindlichen Person vom Hypnotiseur suggeriert werden."

Katatonie

"Katatonie ist ein verhaltensbezogenes und psychomotorisches Syndrom."

Katecholamine

"Katecholamine (auch Catecholamine oder Brenzcatechinamine) sind eine biologisch und medizinisch wichtige Gruppe chemischer Stoffe, die das Dopamin und seine Derivate umfasst."

Kinderrechte

"Als Kinderrechte werden Rechte von Kindern und Jugendlichen bezeichnet. Weltweit festgeschrieben sind sie in der UN-Kinderrechtskonvention (im Folgenden UN-KRK), die am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet und heute von den meisten Staaten der Erde ratifiziert worden ist, woraus sich eine universelle Verbindlichkeit der Kinderrechte ableiten lässt."

Kindeswohlgefährdung

"Die Gefährdung des Kindeswohl wurde im Laufe der Zeit immer wieder anders ausgelegt. Die Frage, inwieweit die Anwendung von körperlicher Gewalt durch Eltern akzeptiert wird, wurde früher meist anders als heute beantwortet und war die letzten Jahrzehnte über strittig. Heute wird wiederholte oder erhebliche körperliche Gewalt durch die Sorgeberechtigten als Kindeswohlgefährdung angesehen."

Kleptomanie

"Kleptomanie ist ein psychiatrisches Symptom aus der Gruppe der Impulskontrollstörungen. Gemeint sind wiederkehrende Diebstähle ohne erkennbaren Nutzen oder Motiv."

Kognitive Triade

"Das depressive, das heißt von spontanen und scheinbar unbeherrschbaren negativen Kognitionen beherrschte Denken findet in genau drei Bereichen statt: im Denken über das Selbst (Selbstbild), im Denken über das menschliche Umfeld und im Denken über die Zukunft. Beck spricht hier von einer kognitiven Triade"

Kognitive Verhaltenstherapie

"Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie. Sie entwickelte sich seit den 1960er Jahren aus dem Kognitivismus heraus, der eine Gegenbewegung zur behavioristischen Psychologie darstellt. Zu den Begründern und namhaftesten Vertretern der kognitiven Verhaltenstherapie zählen Albert Ellis, Aaron T. Beck und Donald Meichenbaum."

Kokain

"Kokain oder Cocain (auch Benzoylecgoninmethylester) ist ein starkes Stimulans und Betäubungsmittel. Es findet weltweit Anwendung als Rauschdroge mit hohem psychischen, aber keinem physischen Abhängigkeitspotenzial. Chemisch-strukturell gehört es zu den Tropan-Alkaloiden und ist ein Derivat von Benzoesäure und Ecgonin, einer in den Blättern des südamerikanischen Cocastrauchs enthaltenen Substanz. Verwendet wird oft das – im Gegensatz zur wenig wasserlöslichen freien Base – besser lösliche Hydrochlorid."

Kompensation

"Kompensation (von lateinisch compensare „ausgleichen“, „ersetzen“) steht für: Kompensation (Psychologie), der Ersatz oder Ausgleich von real vorhandenen oder vermeintlichen Mängeln durch andere Fähigkeiten Kompensation (Medizin), Ausgleich einer verminderten Leistung eines Organs durch gesteigerte Tätigkeit Abbau von Bildungsbenachteiligung, siehe Kompensatorische Erziehung Kompensation (Schach), ein in Kauf genommener Nachteil für einen anderweitigen Vorteil die gegenseitige Aufhebung von Verbindlichkeiten im Schuldrecht, siehe Aufrechnung finanzielle Kompensation durch Geldmittel, siehe AusgleichszahlungKompensation steht in der Technik für: Kompensation (Technik), allgemein Maßnahmen, um Störeinflüsse aufzuheben eine Messmethode, siehe Messtechnik #Einteilung Kompensation (Uhr), die spezielle Konstruktion und/oder Materialauswahl gegen UhrenfehlerSiehe auch: Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel mit Kompensation beginnt Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel Kompensation enthält Kompensator Ausgleich"

Konfabulation

"Unter Konfabulation bzw. konfabulieren (wie lat. confabulatio, ‚Erzählung‘, von fabula, ‚Fabel‘, ‚Geschichte‘, ‚Märchen‘) versteht man in der Psychopathologie die Produktion objektiv falscher Aussagen oder Erzählungen, die in verschiedenen Formen auftritt. Einzelne beruhen auf falschen Wahrnehmungen, andere auf Fehlfunktionen des Gedächtnisses, z. B. wenn jemand mehr Informationen aus seinem Gedächtnis abzurufen versucht als tatsächlich gespeichert sind (sog. provozierte Konfabulationen). Eine spezielle Variation beruht auf dem Versagen eines vorbewussten Filters, das die kortikale Repräsentation eines aufkommenden Gedankens je nach seinem Bezug zur aktuellen Gegenwart anpasst. Ein Versagen dieses Mechanismus führt zu spontanen Konfabulationen und Desorientiertheit mit einem Verkennen der aktuellen Gegenwart. Nur diese Form hat eine klare anatomische Bedeutung: Sie beruht auf einer Schädigung des sogenannten orbitofrontalen Kortex, einer Region unten am Gehirn, oberhalb der Augen. Besondere Aufmerksamkeit hat sie bei organisch bedingten Prozessen bekommen, z. B. beim amnestischen Korsakow-Syndrom. Synonyme Bezeichnung auch Expansiv-konfabulatorisches Syndrom.Konfabulationen werden geprüft durch mehrmaliges Erfragen desselben Ereignisses. Der Konfabulierende füllt die Gedächtnislücken mit immer wieder neuen Inhalten, die er für Erinnerungen hält."

Korrelation

"Eine Korrelation (mittellat. correlatio für „Wechselbeziehung“) beschreibt eine Beziehung zwischen zwei oder mehreren Merkmalen, Zuständen oder Funktionen."

Korsakow-Syndrom

"Das Korsakow-Syndrom (synonym: Amnestisches Syndrom, Korsakow-Symptomenkreis, Korsakow-Symptomenkomplex oder Morbus Korsakow) ist eine Form der Amnesie (Gedächtnisstörung). Eine erste detaillierte Beschreibung wurde 1887 vom russischen Psychiater und Neurologen Sergei Korsakow (1854–1900) anhand der Untersuchung bei 18 Alkoholkranken als polyneuritisches amnestisches Syndrom veröffentlicht. Das alkoholische Korsakow-Syndrom (ICD F10.6) wird in der Literatur häufig als Variante des Krankheitsbilds Beriberi (ICD E51.1) angegeben, das allgemein Vitamin-B1-Mangelerkrankungen (ICD E51) umfasst. Gemäß ICD kann das Korsakow-Syndrom statt durch Alkoholismus auch durch andere psychotrope Substanzen (ICD F11.6, F12.6, …, F19.6) oder auch auf andere Weise als durch psychotrope Substanzen bedingt sein (ICD F04: „organisches amnestisches Syndrom“)."

Krankheitsgewinn

"Krankheitsgewinn ist eine allgemeine Bezeichnung für die objektiven und/oder subjektiven Vorteile, die ein (tatsächlich oder vermeintlich) Kranker aus seiner Krankheit bzw. die ein Patient aus seiner Diagnose zieht."

Krankheitsprävention

"Krankheitsprävention (kurz: Prävention) versucht, den Gesundheitszustand der Bevölkerung, von Bevölkerungsgruppen oder einzelner Personen zu erhalten oder zu verbessern. Das entsprechende Teilgebiet der Medizin wird als Präventivmedizin bezeichnet."

Krise

"Eine psychische Krise (ungenauer auch „psychologische Krise“) oder eine Krisensituation ist für die Psychotherapie, Klinische Psychologie und Psychiatrie wie überhaupt im gesamten psychosozialen Bereich ein durch ein überraschendes Ereignis oder akutes Geschehen hervorgerufener schmerzhafter seelischer Zustand oder Konflikt innerhalb einer Person (innerpsychische Krise) oder zwischen mehreren beteiligten Personen."

Längsschnitterhebung

"Eine Längsschnittstudie (Verlaufsstudie, Longitudinalstudie, Längsschnittuntersuchung, Längsschnitterhebung) ist ein Forschungsdesign der empirischen Forschung zur Untersuchung sozialer und individueller Wandlungsprozesse. Bei einer Längsschnittstudie wird, im Unterschied zu einer Querschnittstudie, dieselbe empirische Studie zu mehreren Zeitpunkten durchgeführt und die Ergebnisse der einzelnen Untersuchungswellen verglichen. Es gibt sowohl prospektive als auch retrospektive Längsschnittstudien, wobei mit diesem Begriff in der Regel prospektive (vorausschauende) Studien gemeint sind."

Leistungsmotivation

"Die Leistungsmotivation ist eine „allgemeine und relativ überdauernde Tendenz, als wesentlich bewertete Aufgaben mit Energie und Ausdauer bis zum erfolgreichen Abschluss zu bearbeiten“."

Lernstörung

"Eine Lernstörung ist eine Entwicklungsstörung, die umgangssprachlich auch als Lernschwäche bezeichnet wird. Betroffene Kinder haben bei hinreichender Intelligenz im Vergleich mit Gleichaltrigen Defizite beim Schreiben, Lesen oder Rechnen. Wichtig ist, dass die Ursache nicht in einer mangelhaften Beschulung zu finden sein darf, z. B. häufige Lehrerwechsel, Unterrichtsausfall, o. ä."

Leukämie

"Leukämie ist eine maligne Erkrankung des blutbildenden oder des lymphatischen Systems und gehört im weiteren Sinne zu den Krebserkrankungen."

Lewy-Körper-Demenz

"Die Lewy-Körper-Demenz ist nach dem Morbus Alzheimer die zweithäufigste neurodegenerative Demenz im Alter. Sie kann als eigenständige Erkrankung auftreten oder sekundär im Rahmen einer bereits bestehenden Parkinson-Krankheit. "

Limbisches System

"Das limbische System ist eine Funktionseinheit des Gehirns, die der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient. Dem limbischen System werden auch intellektuelle Leistungen zugesprochen."

Lithiumtherapie

"Bei der Lithiumtherapie wird Lithium in Form einiger seiner Salze bei bipolarer Störung, Manie oder Depressionen einerseits als Phasenprophylaktikum, andererseits auch zur Steigerung der Wirksamkeit in Verbindung mit Antidepressiva eingesetzt. Eine weitere Anwendung ist die vorbeugende Behandlung bei Cluster-Kopfschmerz."

Logorrhoe

"Mit Logorrhoe bezeichnet man den zwanghaften Drang eines Patienten beziehungsweise Probanden, sich übermäßig verbal zu vermitteln."

Lumbalpunktion

"Eine Lumbalpunktion ist eine Punktion des Duralsacks im Bereich der Lendenwirbel."

Lungenembolie

"Eine Lungenembolie oder Lungenarterienembolie ist eine Verstopfung eines Blutgefäßes in der Lunge bzw. dem Lungenkreislauf."

Magnetresonanztomographie

"Die Magnetresonanztomographie ist ein bildgebendes Verfahren, das vor allem in der medizinischen Diagnostik zur Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe und Organe im Körper eingesetzt wird."

malignes neuroleptisches Syndrom

"Das maligne Neuroleptika-Syndrom (MNS, auch: malignes neuroleptisches Syndrom) ist eine seltene Nebenwirkung der Einnahme von Neuroleptika. Es stellt einen in der Psychiatrie gefürchteten Notfall dar, weil es schnell verläuft und rasch lebensbedrohliche Komplikationen verursachen kann."

Malignität

"Der Begriff Malignität wird in der Medizin verwendet, um eine Erkrankung oder einen Krankheitsverlauf zu kennzeichnen, der fortschreitend zerstörerisch wirkt und möglicherweise auch zum Tod des Patienten führen kann."

Masturbation

"Unter Masturbation wird eine – überwiegend manuelle – Stimulation der eigenen Geschlechtsorgane verstanden, die in der Regel zum Orgasmus führt."

Median

"In der Statistik ist der Median – auch Zentralwert genannt – ein Mittelwert und Lageparameter. Der Median der Messwerte einer Urliste ist derjenige Messwert, der genau „in der Mitte“ steht, wenn man die Messwerte der Größe nach sortiert."

Melatonin

"Melatonin ist ein Hormon, das von den Pinealozyten in der Zirbeldrüse (Epiphyse) – einem Teil des Zwischenhirns – aus Serotonin produziert wird und den Tag-Nacht-Rhythmus des menschlichen Körpers steuert."

Mesolimbisches System

"Das auch als „positives Belohnungssystem“ bezeichnete mesolimbische System (Syn. mesencephal-limbisches System) ist entscheidend an der Entstehung der Emotion „Freude“ beteiligt."

Metaanalyse

"Eine Metaanalyse ist eine Zusammenfassung von Primär-Untersuchungen zu Metadaten, die mit quantitativen und statistischen Mitteln arbeitet."

Methylphenidat

"Methylphenidat (kurz: MPH; Handelsname u. a. Ritalin) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Phenylethylamine. Er besitzt eine stimulierende Wirkung und wird heute hauptsächlich zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und seltener auch bei Narkolepsie eingesetzt. MPH ähnelt zwar strukturell etwas den Amphetaminen, wird aber zu den Piperidin-Derivaten gezählt. Es hat eine ähnliche Wirkung wie Pemolin und ist chemisch eng verwandt mit Desoxypipradrol. In Deutschland wird Methylphenidat als verkehrs- und verschreibungsfähiges Betäubungsmittel eingestuft."

Miosis

"Miosis (altgriechisch μείωσις meiōsis, deutsch ‚Verkleinerung‘) oder Stenokorie (zu altgr. στενός, stenos ‚eng‘ und κόρη, korē ‚Pupille‘) ist die medizinische Bezeichnung für die ein- oder beidseitige Engstellung der Pupille. Ausgehend von einem durchschnittlichen Durchmesser des Sehlochs kann sie unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Das Gegenteil der Miosis, eine Weitstellung der Pupille, wird als Mydriasis bezeichnet."

Mirtazapin

"Mirtazapin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der noradrenergen und spezifisch serotonergen Antidepressiva (NaSSA)."

Mittelhirn

"Das Mittelhirn ist ein Teil des Hirnstamms und liegt zwischen Brücke und Zwischenhirn."

Modus

"Der Modus, auch Modalwert genannt, ist ein Lageparameter in der deskriptiven Statistik. Er ist definiert als der häufigste Wert, der in der Stichprobe vorkommt."

Moralentwicklung

"Laut Kohlberg durchläuft der Mensch in seiner Moralentwicklung verschiedene charakteristische Stadien. Grundsätzlich lässt sich ein Zusammenhang zwischen Lebensalter und Grad der Moralentwicklung beobachten, auch zwischen Menschen ähnlichen Alters können jedoch bisweilen gravierende Reifeunterschiede bestehen. Die Stadien lassen sich nur in der im Folgenden geschilderten Reihenfolge durchlaufen, der „Rückfall“ in eine vorherige Stufe kommt normalerweise nicht vor."

Mukoviszidose

"Mukoviszidose (abgeleitet von lateinisch mucus ‚Schleim‘, und viscidus ‚zäh‘ bzw. ‚klebrig‘), auch zystische Fibrose (ZF, englisch cystic fibrosis, CF) genannt, ist eine autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung. Die Ursache dieser Erkrankung ist eine durch Mutation bedingte Fehlfunktion von Chloridkanälen bestimmter Körperzellen, wodurch die Zusammensetzung aller Sekrete exokriner Drüsen verändert wird. Die betroffenen Zellen sind nicht in der Lage, mittels Osmose Wasser in das umliegende Gewebe zu ziehen, wodurch der Wassergehalt des Bronchialsekrets sowie der Sekrete der Bauchspeicheldrüse, der Leber (Galle), der inneren Geschlechtsorgane und der akzessorischen Geschlechtsdrüsen sowie des Dünndarms und der Schweißdrüsen zu niedrig ist. Die Sekrete werden dadurch zähflüssig und in den betroffenen Organen kann es zu Funktionsstörungen unterschiedlicher Art kommen. Mukoviszidose ist daher eine Multisystemerkrankung. Bisher sind über 1900 verschiedene Mutationen bekannt, die bei den Betroffenen zu einer unterschiedlichen Ausprägung der Mukoviszidose führen können. Mukoviszidose ist die häufigste autosomal-rezessive Erbkrankheit und die häufigste letale genetische Erkrankung in der hellhäutigen Bevölkerung. Statistisch gesehen kommt in dieser Bevölkerungsgruppe auf etwa 2000 Lebendgeburten ein erkranktes Kind. Dabei gibt es erhebliche regionale Schwankungen in der Häufigkeit der Erkrankung. Erste Symptome zeigen sich bereits in der frühen Kindheit. Mukoviszidose kann vorgeburtlich diagnostiziert werden. Die tödlich endende Erkrankung ist derzeit nicht heilbar. Durch den medizinischen Fortschritt konnten über die letzten Jahrzehnte neue Behandlungsmöglichkeiten etabliert werden, durch die die mittlere Lebenserwartung auf mittlerweile etwa 40 Jahre erheblich gesteigert werden konnte. Mit neuen, personalisierten Behandlungskonzepten ist zukünftig eine weitere Verbesserung der Lebenserwartung zu erwarten. Die Krankheit ist Gegenstand intensiver Forschungen. Die beiden Begriffe Mukoviszidose und zystische Fibrose beschreiben unterschiedliche Symptome derselben Krankheit. Im deutschsprachigen Raum wird – im Gegensatz zum englischsprachigen – die Bezeichnung Mukoviszidose bevorzugt."

Multiaxiales Klassifikationsschema für psychische Störungen des Kinder- und Jugendalters

"Das Multiaxiale Klassifikationsschema für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters ist eine empirisch basierte Weiterentwicklung des ICD – 10 Schemas und wird bei psychiatrischen Störungen im Kindes- und Jugendalter angewandt."

Multiple Sklerose

"Die Multiple Sklerose (MS) oder Encephalomyelitis disseminata (ED) ist eine chronisch-entzündliche neurologische Autoimmunerkrankung mit sehr unterschiedlichen Verlaufsformen, weshalb sie auch als die „Krankheit mit tausend Gesichtern“ bezeichnet wurde."

Myelinscheide

"Die Myelinscheide (auch Markscheide) ist eine lipidreiche Schicht, die die Axone mancher Nervenzellen von Wirbeltieren umgibt."

Narkolepsie

"Die Narkolepsie ist eine Hypersomnie zentralnervösen Ursprungs ohne Bezug zu schlafbezogenen Atmungsstörungen."

Neologismen

"Ein Neologismus ist eine innerhalb einer Sprachgemeinschaft in den allgemeinen Gebrauch übergegangene sprachliche Neuprägung, sprich ein neu geschaffenes Wort (Neuwort) bzw. ein ebensolcher Ausdruck oder eine neue Bedeutung, mit der ein bereits vorhandenes Wort bzw. ein ebensolcher Ausdruck versehen wird (Neubedeutung), oder auch das Wort bzw. der Ausdruck selbst, dem die Neubedeutung zukommt."

Nerv

"Bei einem Nerv handelt es sich um parallel verlaufende Nervenfasern (Zellfortsätze: Axone und Dendriten), die in einer Bindegewebshülle liegen."

Neurit

"Neurit fasst den einzigen Fortsatz eines Neurons, mit dem es eine Erregung vom Zellkörper fort (efferent) an ausgewählte Zellen weiterleiten kann, gleich ob dieser Nervenzellfortsatz in einer Umhüllung verläuft oder nicht."

Neuronale Plastizität

"Unter neuronaler Plastizität versteht man die Eigenart von Synapsen, Nervenzellen oder auch ganzen Hirnarealen, sich zwecks Optimierung laufender Prozesse nutzungsabhängig in ihrer Anatomie und Funktion zu verändern."

Nikotin

"Nikotin ist ein natürlich in der Tabakpflanze sowie in geringerer Konzentration auch in anderen Nachtschattengewächsen vorkommendes Alkaloid."

Noradrenalin

"Noradrenalin oder Norepinephrin ist ein körpereigener Botenstoff, der als Stresshormon und Neurotransmitter wirkt."

Normalverteilung

"Die besondere Bedeutung der Normalverteilung beruht unter anderem auf dem zentralen Grenzwertsatz, dem zufolge Verteilungen, die durch additive Überlagerung einer großen Zahl von unabhängigen Einflüssen entstehen, unter schwachen Voraussetzungen annähernd normalverteilt sind. Die Familie der Normalverteilungen bildet eine Lage-Skalen-Familie."

Normalverteilung

"Die Normal- oder Gauß-Verteilung (nach Carl Friedrich Gauß) ist in der Stochastik ein wichtiger Typ stetiger Wahrscheinlichkeitsverteilungen."

Odds Ratio

"Das Chancenverhältnis, auch relative Chance, Quotenverhältnis, Odds-Ratio, oder selten Kreuzproduktverhältnis genannt, ist eine statistische Maßzahl, die etwas über die Stärke eines Zusammenhangs von zwei Merkmalen aussagt. Es ist damit ein Assoziationsmaß, bei dem zwei Chancen miteinander verglichen werden. Das Chancenverhältnis ist von der Randverteilung unabhängig."

Ödipuskonflikt

"Der Ödipuskonflikt oder Ödipuskomplex ist ein psychoanalytisches Erklärungsmodell der konflikthaften psychosexuellen Entwicklung im frühen Kindesalter, das von Sigmund Freud entwickelt wurde und seitdem durch vielfältige Diskurse innerhalb und außerhalb der Psychoanalyse verschiedene Modifikationen erfuhr."

Ökosystemischer Ansatz

Olanzapin

"Olanzapin ist ein zu den atypischen Neuroleptika zählender Arzneistoff, der in der Psychiatrie hauptsächlich zur Behandlung schizophrener Psychosen eingesetzt wird. Er wurde 1996 unter dem Namen Zyprexa in Deutschland eingeführt."

Operante Konditionierung

"Instrumentelle und operante Konditionierung, auch Lernen am Erfolg genannt, sind Paradigmen der behavioristischen Lernpsychologie und betreffen das Erlernen von Reiz-Reaktions-Mustern (Stimulus-Response) aus ursprünglich spontanem Verhalten."

Opioide

"Opioide ist ein Sammelbegriff für eine chemisch heterogene (uneinheitliche) Gruppe natürlicher und synthetischer sowie semisynthetischer Substanzen, die morphinartige Eigenschaften aufweisen und an Opioidrezeptoren wirksam sind."

Oxytocin

"Oxytocin (auch Ocytocin, von altgriechisch ὠκύς ōkys, deutsch ‚schnell‘ und altgriechisch τόκος tokos, deutsch ‚Geburt‘: okytokos „leicht gebärend“; im Deutschen manchmal auch Oxitozin geschrieben) ist ein im Gehirn produziertes Hormon, welches eine wichtige Bedeutung unter anderem beim Geburtsprozess, bei dem es die Gebärmutter dazu bringt, sich zusammenzuziehen und damit Wehen auslöst, einnimmt. Zudem stimuliert Oxytocin die Brustdrüsen zur Abgabe von Milch. Gleichzeitig beeinflusst es nicht nur das Verhalten zwischen Mutter und Kind sowie zwischen Geschlechtspartnern, sondern auch ganz allgemein soziale Interaktionen. Das Neuropeptid aus der Gruppe der Proteohormone wird im Nucleus paraventricularis und zu einem geringen Teil im Nucleus supraopticus (beides Kerngebiete im Hypothalamus) gebildet. Von hier wird Oxytocin über Axone zum Hinterlappen (Neurohypophyse) der Hypophyse (deutsch: Hirnanhangdrüse) transportiert, zwischengespeichert und bei Bedarf abgegeben. Henry Dale entdeckte Oxytocin 1906 in der Hypophyse. Er beschrieb die Wirkungen des Oxytocins zuerst in Verbindung mit dem Geburtsbeginn und der Geschwindigkeit der Geburt. Kurz darauf kam er zu Forschungsergebnissen, die ihm den Zusammenhang zwischen Oxytocin und der Sekretion von Muttermilch beim Stillen nahelegten. Oxytocin wurde zusammen mit Vasopressin erstmals 1953 von Vincent du Vigneaud isoliert und synthetisiert, wofür er 1955 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Heute ist bekannt, dass Oxytocin sowohl als Hormon als auch als Neurotransmitter wirkt. Die Bandbreite seiner Wirkung ist daher größer als ursprünglich angenommen."

Pädophilie

"Der Begriff Pädophilie bezeichnet das primäre sexuelle Interesse an Kindern, die noch nicht die Pubertät erreicht haben. Sofern es dauerhaft ist und der Betroffene darunter leidet oder wenn die Person reale Sexualkontakte mit Kindern auslebt, wird Pädophilie als psychische Störung angesehen, und zwar als Störung der Sexualpräferenz."

Panikstörung

"Die Panikstörung ist eine Form der Angststörung. Die Betroffenen leiden dabei unter plötzlichen Angstanfällen, ohne dass objektiv gesehen eine reale Gefahr besteht."

Paramnesien

"Paramnesie bezeichnet eine Gedächtnisstörung, bei der die betroffene Person Erinnerungen an Ereignisse hat, die nicht stattgefunden haben."

Parasympathikus

"Der Parasympathikus ist eine der drei Komponenten des vegetativen Nervensystems. Er ist beteiligt an der unwillkürlichen Steuerung der meisten inneren Organe und des Blutkreislaufs. Er wird auch als „Ruhenerv“ oder „Erholungsnerv“ bezeichnet, da er dem Stoffwechsel, der Erholung und dem Aufbau körpereigener Reserven dient (trophotrope Wirkung)."

Parathymie

"Bei der Parathymie handelt es sich um eine Störung bei der Äußerung von Gemütserregungen (Affekten). Sie äußert sich durch ein Missverhältnis zwischen dem gegenwärtigen inneren Erleben und dem äußeren Gefühlsausdruck bzw. der äußeren Situation (z. B. Lachen und Heiterkeit auf einer Beerdigung)."

Pareidolie

"Pareidolie bezeichnet das Phänomen, in Dingen und Mustern vermeintliche Gesichter und vertraute Wesen oder Gegenstände zu erkennen. Sie ist eine Variante der Clustering-Illusion."

Parkinson

"Die Parkinson-Krankheit oder der Morbus Parkinson (weitere Synonyme: Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS), Parkinsonsche Krankheit, umgangssprachlich auch Schüttelkrankheit,[1] ältere Bezeichnung: Paralysis agitans für „Schüttellähmung/Zitterlähmung“) ist ein langsam fortschreitender Verlust von Nervenzellen."

Pathologisches Spielen

"Pathologisches Spielen oder zwanghaftes Spielen, umgangssprachlich auch als Spielsucht bezeichnet, ist eine Impulskontrollstörung. Sie wird durch die Unfähigkeit eines Betroffenen gekennzeichnet, dem Impuls zum Glücksspiel oder Wetten zu widerstehen, auch wenn dies gravierende Folgen im persönlichen, familiären oder beruflichen Umfeld nach sich zu ziehen droht oder diese schon nach sich gezogen hat. Männer sind davon häufiger betroffen als Frauen."

Peripheres Nervensystem

"Das periphere Nervensystem umfasst den Teil des Nervensystems, der außerhalb des Gehirns und Rückenmarks gelegen ist."

Perseveration

"Perseveration (von lateinisch perseverare, „anhalten“) bezeichnet das krankhafte Beharren, Haftenbleiben oder Nachwirken von einmal aufgetauchten psychischen Eindrücken (z. B. Gedanken oder Vorstellungen). Dazu zählt auch das beharrliche Wiederholen von Bewegungen, Wörtern oder Zahlen in unpassendem Zusammenhang. Ein Beispiel für eine sprachliche Perseveration ist etwa der Versprecher: „Der Monat hat zwölf Monate.“ Ein ähnliches psychopathologisches Phänomen dazu ist das eingeengte Denken. In der Psychopathologie ist die Perseveration ein typisches Symptom bei formalen Denkstörungen im Rahmen psychischer Störungen. Sie wird häufig von weiteren psychopathologischen Symptomen begleitet und tritt vor allem bei der Alzheimer-Krankheit, Autismus, Schizophrenie, Zwangsstörung auf; in der Neurologie vorwiegend beim Frontalhirnsyndrom und bei Epilepsie. Auch bei ADHS kommt perseveratives Verhalten oft vor: In diesem Kontext wird dafür jedoch häufig stattdessen der Begriff Hyperfokus verwendet, der nach Meinung einiger Experten eher irreführend und sachlich nicht ganz zutreffend ist.Ebenfalls sind Perseverationen von Handlungsabläufen und Einzelbewegungen infolge von Schädigungen des zentralen Nervensystems zu beobachten. Hier sind sie häufig in Kombination mit Apraxien aller Art zu beobachten."

Persönlichkeit

"Der Begriff Persönlichkeit hat die Individualität jedes einzelnen Menschen zum Gegenstand und bezeichnet meist einen lebenserfahrenen, reifen Menschen mit ausgeprägten Charaktereigenschaften."

Persönlichkeitsstörung

"Persönlichkeitsstörungen stellen eine Klasse von psychischen Störungen dar. Bei ihnen sind bestimmte Merkmale der Persönlichkeitsstruktur und des Verhaltens in besonderer Weise ausgeprägt, unflexibel oder wenig angepasst."

Persönlichkeitsstörung

"Persönlichkeitsstörungen stellen eine Klasse von psychischen Störungen dar. Bei ihnen sind bestimmte Merkmale der Persönlichkeitsstruktur und des Verhaltens in besonderer Weise ausgeprägt, unflexibel oder wenig angepasst."

Pharmakodynamik

"Die Pharmakodynamik ist die Lehre über die Wirkung von Arzneistoffen im Organismus und ein Teilgebiet der Pharmakologie."

Pharmakokinetik

"Die Pharmakokinetik beschreibt die Gesamtheit aller Prozesse, denen ein Arzneistoff im Körper unterliegt."

Phenylketonurie

"Phenylketonurie ist eine der häufigsten angeborenen Stoffwechselstörungen."

Physische Abhängigkeit

"Physische Abhängigkeit ist eine körperliche Reaktion beim Dauerkonsumenten, die zu einer körperlichen Toleranz gegenüber der Drogen-Wirkung führt und beim Absetzen der Substanz Entzugssymptome hervorruft."

Pia mater

"Die Pia mater (Zarte Hirnhaut) ist die innerste Schicht. Sie liegt dem Gehirn und Rückenmark direkt auf, bedeckt diese komplett und reicht dabei auch in alle Furchen hinein. Sie besteht aus weichem, zartem Bindegewebe und ist mit der Oberfläche des Gehirns verwachsen und lässt sich folglich nicht mit der Pinzette abheben."

Pipamperon

"Pipamperon ist ein Psychopharmakon aus der Gruppe der niederpotenten Neuroleptika (Antipsychotika) und gehört zu den Butyrophenonen. Es wirkt deutlich sedierend und weniger antipsychotisch."

Plananalyse

"Bei einer Plananalyse werden Verhaltensweisen eines Menschen in Beziehung zu seinen Bedürfnissen gesetzt. Es wird angenommen, dass verschiedene Verhaltensweisen als Mittel eingesetzt werden, um die eigene Bedürfnisbefriedigung als Ziel zu erreichen."

Post-Stroke-Depression

Prädelir

"Prädelir, Praedelirium tremens, Anfangsstadium eines durch Alkohol bedingten Delirium tremens mit Unruhe, Angst, Zittern, Schweißausbrüchen, Schlaflosigkeit, evtl. Stimmungsveränderungen mit Suizidgefahr."

Prolactin

"Prolaktin oder Prolactin (PRL), auch laktotropes Hormon (LTH), Lactotropin oder Laktotropin genannt, ist ein Hormon, das in den laktotropen Zellen (azidophil, ca. 20 % der Adenohypophyse) im Hypophysenvorderlappen gebildet wird und vor allem für das Wachstum der Brustdrüse im Verlauf der Schwangerschaft und für die Milchsekretion (Laktation) während der Stillzeit verantwortlich ist, und ferner psychische Funktionen besitzt. Bei der Hündin ist Prolaktin in der zweiten Hälfte des Zyklus (auch in der Trächtigkeit) für den Erhalt des Gelbkörpers zuständig."

Prosopagnosie

"Prosopagnosie, Gesichtserkennungsschwäche oder Gesichtsblindheit bezeichnet die Unfähigkeit, die Identität einer bekannten Person anhand ihres Gesichtes zu erkennen. Es handelt sich also um eine Form der visuellen Agnosie."

Psychische Abhängigkeit

"Psychische Abhängigkeit ein Bedürfnis bis hin zu einem zwanghaften Drang oder Verlangen nach periodischem oder dauerndem Konsum der Droge, um ein Lustgefühl zu erlangen und/oder ein Unlustgefühl zu vermeiden."

Psychodynamik

"Psychodynamik ist die Lehre vom Wirken innerseelischer Kräfte. Sie beschreibt Einflüsse auf Befindlichkeit und Verhalten des Menschen (ähnlich wie bei physikalischen Gesetzen der Dynamik und der hier üblichen Beachtung des Zeitverhaltens im äußeren Raum)."

Psychologie

"Die Psychologie ist eine empirische Wissenschaft, deren Ziel es ist, menschliches Erleben und Verhalten, deren Entwicklung im Laufe des Lebens sowie alle dafür maßgeblichen inneren und äußeren Faktoren und Bedingungen sowie Verfahren zu ihrer Veränderung zu beschreiben und zu erklären."

Psychoneuroimmunologie

"Die Psychoneuroimmunologie (PNI) oder Psychoimmunologie ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das sich mit der Wechselwirkung der Psyche, des Nervensystems und des Immunsystems beschäftigt. Ein Nachbargebiet ist die Psychoneuroendokrinologie, das außerdem die Wechselwirkungen des Hormonsystems mit einbezieht. Das Forschungsgebiet wurde etabliert, nachdem der amerikanische Psychologe Robert Ader (1932–2011) 1974 experimentell nachwies, dass das Immunsystem mit dem zentralen Nervensystem zusammenarbeitet und lernen kann. Seitdem ist es zu einem der bedeutendsten Gebiete moderner medizinischer Forschung geworden.Eine Grundlage ist die Erkenntnis, dass Botenstoffe des Nervensystems auf das Immunsystem und Botenstoffe des Immunsystems auf das Nervensystem wirken. Schnittstellen der Regelkreise sind das Gehirn mit der Hirnanhangdrüse, die Nebennieren und die Immunzellen. Beispielsweise besitzen Neuropeptide die Eigenschaft, an Immunzellen anzudocken und z. B. sowohl die Geschwindigkeit als auch die Bewegungsrichtung von Makrophagen zu beeinflussen. Durch diese Grundlage werden Erklärungen möglich, warum psychologische und psychotherapeutische Prozesse sich nachweisbar auf körperliche Funktionen auswirken (Psychosomatik). Im Mittelpunkt steht die Wirkung der Psyche auf das Immunsystem, z. B. warum Stress Immunfaktoren negativ beeinflussen kann."

Psychostimulanzien

"Als Stimulanzien oder Psychostimulanzien werden psychoaktive Substanzen bezeichnet, die anregend auf den Organismus wirken. Der Begriff Stimulans (Singular) leitet sich von lat. stimulare = „anregen“ ab. Die Weltgesundheitsorganisation definiert Stimulanzien als Substanzen, die die Aktivität der Nerven erhöhen, beschleunigen oder verbessern. Andere Bezeichnungen sind Stimulantia, Psychotonika, Psychoanaleptika, Aufputschmittel oder umgangssprachlich Upper. Das Gegenteil dieser Substanzklasse sind die Beruhigungsmittel (Sedativa), umgangssprachlich Downer genannt."

Psychotherapeutische Sprechstunde

"Bevor eine weitergehende psychotherapeutische Behandlung begonnen wird, ist gemäß der Psychotherapie-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses festgelegt, dass die Patientinnen und Patienten in der Regel die psychotherapeutische Sprechstunde in Anspruch nehmen, mit einer Dauer von mindestens 50 Minuten."

Psychotherapie

"Psychotherapie als Behandlung seelischer Leiden bezeichnet die „gezielte professionelle Behandlung psychischer (seelischer) Störungen oder psychisch bedingter körperlicher Störungen mit psychologischen Mitteln“. Die dabei angewandten Verfahren, Methoden und Konzepte sind durch verschiedene Psychotherapieschulen geprägt."

Pyromanie

"Der Begriff Pyromanie bezeichnet die pathologische Brandstiftung. Betroffene Personen verspüren den Drang, Feuer zu legen und beziehen aus der Tat Befriedigung."

Querschnitterhebung

"In der empirischen Forschung spricht man von einem Querschnitt (z. T. englisch Cross-sectional data), von einer Querschnitt(s)studie, von Querschnittsanalyse oder Querschnittsdesign, wenn eine empirische Untersuchung (beispielsweise eine Befragung oder Inhaltsanalyse) einmalig durchgeführt wird. Im Unterschied zum Querschnittsdesign wird eine Längsschnittstudie mehrmals hintereinander durchgeführt."

Randomisierte kontrollierte Studie

"Die randomisierte kontrollierte Studie (RCT englisch: randomized controlled trial) ist in der medizinischen Forschung das nachgewiesen beste Studiendesign, um bei einer eindeutigen Fragestellung eine eindeutige Aussage zu erhalten und die Kausalität zu belegen. Deshalb wird auch vom „Goldstandard“ der Studienplanung bzw. des Forschungsdesigns gesprochen. Daneben werden RCTs unter anderem auch in der psychologischen und ökonomischen Forschung eingesetzt."

Randomisierung

"Randomisierung (Wortherkunft über randomisieren aus englisch randomize, zu random für „wahllos, ziellos, zufällig, willkürlich“) ist ein Verfahren, bei dem die Versuchspersonen (zum Beispiel teilnehmende Patienten) unter Verwendung eines Zufallsmechanismus unterschiedlichen Gruppen zugeordnet werden. Dadurch sollen bekannte und unbekannte personengebundene Störgrößen gleichmäßig auf Experimental- und Kontrollgruppen verteilt werden. Es sollen im Mittel gleiche Voraussetzungen bzw. Versuchsbedingungen geschaffen werden, um trotz der Störgrößen eine höhere statistische Sicherheit zu erreichen. Das Verfahren findet unter anderem bei psychologischen Experimenten (Feld- und Laborexperimenten) Anwendung. Durch das Verfahren sollen Alternativerklärungen ausgeschlossen und die Wahrscheinlichkeit verringert werden, dass der in einem Wirksamkeitstest nachgewiesene Effekt einer systematischen Verzerrung unterliegt. Randomisierung ist eine Voraussetzung für die Verblindung."

Ranvier-Schnürring

"Der Ranvier-Schnürring – auch Ranvier’scher Schnürring oder Ranvier-Node genannt – ist ein Abschnitt eines myelinisiertem Axons, bei dem die Zellmembran des Axons freiliegt."

Rapid Cycling

"Von Rapid Cycling wird bei mindestens vier Stimmungsumschwüngen im Jahr gesprochen, Ultra Rapid Cycling beschreibt Stimmungsumschwünge innerhalb von wenigen Tagen und Ultradian Rapid Cycling (Ultra-Ultra Rapid Cycling) die Umschwünge innerhalb von wenigen Stunden."

Rational-Emotive Verhaltenstherapie

"Die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) gehört zu den psychologischen Verfahren und ist sowohl gesprächs- als auch verhaltensorientiert."

Rationalisierung

"Der Begriff bezeichnet in der Psychologie kognitive Vorgänge, bei denen gemachten Erfahrungen, Erlebnissen oder Beobachtungen nachträglich rationale Erklärungen zugeschrieben werden. Diese müssen keinesfalls wirklich ursächlich für das Erlebnis sein, sondern sind oft konstruiert und persönlich eingefärbt. Die vermeintliche Logik reduziert kognitive Dissonanzen und vermittelt der Person einen Sinn. Dies kann so weit gehen, dass Erinnerungen konstruiert werden, um den Sinn aufrechtzuerhalten."

Refeeding-Syndrom

"Unter dem Begriff Refeeding-Syndrom (RFS) fasst man eine Gruppe teils lebensbedrohlicher Symptome zusammen, die durch rasche Zufuhr normaler Nahrungsmengen nach langer Zeit der Unterernährung hervorgerufen werden können."

Reflecting Team

"Das Reflecting Team ist eine von Tom Andersen in den 1980er Jahren entwickelte Methode des Reflexionsgesprächs in der Systemischen Therapie. Dabei geht es um eine angeleitete Reflexion durch mehrere zusätzlich anwesende Therapeuten."

Refraktärzeit

"Als Refraktärzeit bezeichnet man in der Biologie und Medizin den Zeitraum nach Auslösung eines Aktionspotentials, in dem die auslösende Nervenzelle oder das Aggregat temporär nicht erneut auf einen Reiz reagieren kann."

Reizgeneralisierung

"Als Reizgeneralisierung bezeichnet man in der Verhaltensforschung die Reaktion eines Tieres oder einer Person auf einen Reiz, die in genau gleicher Weise erfolgt wie die zuvor erlernte Reaktion auf einen anderen, ähnlichen Reiz."

Remission

"Remission bedeutet in der Medizin das vorübergehende oder dauerhafte Nachlassen von Krankheitssymptomen körperlicher bzw. psychischer Natur wie Fieber oder Schmerzen, jedoch ohne Erreichen der Genesung."

REM-Schlaf

"Als REM-Schlaf (REM, engl. Rapid Eye Movement (dt.: schnelle Augenbewegungen); auch paradoxer Schlaf oder desynchronisierter Schlaf) wird eine Schlaf­phase bezeichnet, die unter anderem durch schnelle Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern gekennzeichnet ist. Weitere Merkmale sind ein verringerter Tonus der Skelettmuskulatur (siehe auch Schlaflähmung) und ein bestimmtes Aktivationsmuster im EEG – Thetawellen mit einer Frequenz von 4 bis 8 Hz und langsame Alphawellen. Des Weiteren ist eine rege Beta-Aktivität zu verzeichnen, die sonst eigentlich nur im Wachzustand zu finden ist. Während des REM-Schlafes steigen (in vorherigen Schlafphasen abgesenkter) Blutdruck und Puls an. Der REM-Schlaf wurde 1953 von Eugene Aserinsky und seinem Professor Nathaniel Kleitman an der University of Chicago entdeckt."

Repolarisation

"Repolarisation ist ein Begriff aus der Zellphysiologie und bezeichnet speziell die Rückkehr des Membranpotentials an einem Axon zum Ruhepotential nach einer Depolarisation."

Resilienz

"Resilienz, auch Anpassungsfähigkeit, ist der Prozess, in dem Personen auf Probleme und Veränderungen mit Anpassung ihres Verhaltens reagieren."

Retard

"Retard bezeichnet eine Arzneiform, bei der der Arzneistoff verlangsamt freigesetzt wird."

Retrograde Amnesie

"Eine retrograde Amnesie (lateinisch retro, deutsch ‚rückwärts‘; englisch retrograde amnesia) ist eine spezielle Form der Amnesie, bei der Personen nicht mehr in der Lage sind, sich an Geschehnisse vor einem bestimmten, meist traumatischen, Ereignis zu erinnern. Der Gedächtnisverlust bezieht sich auf einen (zumeist kurzen) Zeitraum vor dem bestimmten Ereignis, ein Patient kann sich beispielsweise nicht mehr an einen Unfallhergang erinnern. Wenn diese Erinnerungslücken schwerwiegend sind, kann die dadurch entstehende Unsicherheit für die Betroffenen quälend sein. Eine retrograde Amnesie kann in Verbindung mit einer im Vordergrund stehenden anterograden Amnesie auch bei einem Korsakow-Syndrom auftreten.Ein besonders schwerer bekannter Fall von retrograder Amnesie ist der Fall von Benjaman Kyle, der 2004 zusammengeschlagen nahe einer Fast-Food-Filiale aufgefunden wurde und mit Hilfe der Medien versuchte, sein Gedächtnis wieder zu gewinnen. Es gab nämlich keine Person, die ihn kannte oder ihm beim Erinnern helfen konnte. Brockenweise kommen Erinnerungen an seine Vergangenheit zurück, wenn er sich durch Objekte und Orte an vergangene Erlebnisse erinnert fühlt. Erst 11 Jahre später konnte seine Identität durch DNA-Tests geklärt werden."

Rigor

"Rigor ist ein medizinischer Ausdruck für Muskelstarre oder ("wächserne") Muskelsteifheit. Er bezeichnet eine Erhöhung des Muskeltonus, die durch die zentral gesteuerte gleichzeitige Aktivierung von Muskeln samt ihren Gegenspielern (Agonisten-Antagonisten-Koaktivierung) zustande kommt."

Rückschaufehler

"Rückschaufehler (englisch hindsight bias) bezeichnet in der Kognitionspsychologie die kognitive Verzerrung, dazu zu neigen, nachdem ein Ereignis eingetreten ist, die Vorhersehbarkeit dieses Ereignisses zu überschätzen. Teilweise werden auch möglicherweise vor dem Ereignis abgegebene Annahmen in der Erinnerung später in Richtung der tatsächlichen Ausgänge verzerrt."

Ruhepotential

"Als Ruhemembranpotential oder auch knapp Ruhepotential (abgekürzt RMP bzw. RP) wird das Membranpotential von erregbaren Zellen in Ruhe bezeichnet, also bei nicht erregten Nervenzellen oder Muskelzellen."

Salutogenese

"Salutogenese bezeichnet einerseits eine Fragestellung und Sichtweise für die Medizin und andererseits ein Rahmenkonzept, das sich auf Faktoren und dynamische Wechselwirkungen bezieht, die zur Entstehung und Erhaltung von Gesundheit führen."

Schädel-Hirn-Trauma

"Als Schädel-Hirn-Trauma bezeichnet man jede Verletzung des Gehirns aufgrund einer äußeren Ursache."

Schizophrenie

"Als Schizophrenie wird eine Gruppe schwerer psychischer Krankheitsbilder mit ähnlichem Symptommuster bezeichnet. Im akuten Krankheitsstadium treten bei schizophrenen Menschen eine Vielzahl charakteristischer Störungen auf, die fast alle Bereiche der Psyche betreffen: die Wahrnehmung, das Denken, die Ichfunktionen, den Willen, das Gefühls- und Gemütsleben, den Antrieb und die Psychomotorik."

Schleifendiuretika

"Schleifendiuretika sind eine Gruppe harntreibender Medikamente (Diuretika), die an der Henleschen Schleife, einem Teil des harnbildenden Systems der Nieren, wirken. Sie sind über kurze Zeit stark wirksam und werden, da sie über einen weiten Dosisbereich eine nahezu lineare Konzentrations-Wirkungsbeziehung zeigen, auch als "high ceiling"-Diuretika bezeichnet. Bei entsprechender Flüssigkeitsgabe ist es möglich, einen Harnfluss von 35 bis 45 Liter pro Tag zu erreichen. Chemisch handelt es sich bei den Schleifendiuretika um verschiedenartige Substanzen, die alle den gleichen Wirkmechanismus haben. Durch Hemmung eines Transportproteins in den Nierenkanälchen kommt es zu verringerter Wiederaufnahme von Ionen aus dem Primärharn und damit infolge der Veränderung des osmotischen Drucks zur vermehrten Wasserausscheidung."

Schwerbehinderter

"Schwerbehinderter ist ein Begriff zur Bezeichnung von Menschen mit einer hochgradigen Behinderung."

Selbstkontrolle

"Selbstkontrolle bezeichnet die willentliche innere Kontrolle der eigenen Handlungen. Wissenschaftlich wird Selbstkontrolle in der Psychologie als die Fähigkeit bezeichnet, kurzfristigen Versuchungen zu widerstehen, Belohnungen aufzuschieben und unerwünschte Gewohnheiten zu unterdrücken, um das eigene Verhalten in Einklang mit langfristigen Zielen oder übergeordneten Normen und Werten zu bringen."

Selbstregulation

"Selbstregulation ist in der Psychologie ein Sammelbegriff für Fähigkeiten, mit denen Menschen ihre Aufmerksamkeit, Emotionen, Impulse und Handlungen steuern."

Selbstverletzendes Verhalten

"Selbstverletzendes Verhalten wird definiert als freiwillige, direkte Zerstörung oder Veränderung des Körpergewebes ohne suizidale Absicht. Dieses Verhalten ist sozial nicht akzeptiert, direkt und repetitiv; es führt meist zu kleinen oder moderaten Schädigungen."

Serotonin

"Serotonin ist ein Gewebshormon und Neurotransmitter. Es kommt unter anderem im Zentralnervensystem, Darmnervensystem, Herz-Kreislauf-System und im Blut vor."

Serotoninsyndrom

"Das Serotoninsyndrom, genannt auch serotonerges Syndrom, ist ein Komplex aus Krankheitszeichen, die durch eine Anhäufung des Gewebshormons und Neurotransmitters Serotonin oder Serotonin-ähnlich wirkender Substanzen in Teilen des Körpers hervorgerufen werden."

Sexuelle Erregung

"Sexuelle Erregung ist eine multiple Reaktion des limbischen Systems im Gehirn, die die Einleitung des Paarungsverlangens bewirkt. Zur Auslösung der sexuellen Erregung tragen beim Menschen neben dem hormonell bedingten Appetenzverhalten optische, akustische, olfaktorische und taktile und haptische Schlüsselreize sowie assoziative gedankliche Verknüpfungen in jeweils individuell unterschiedlichem Maße bei."

Sexuell übertragbare Erkrankung

"Sexuell übertragbare Erkrankungen sind Krankheiten, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Sie können von Viren, Bakterien, Pilzen, Protozoen und parasitischen Arthropoden verursacht werden."

Sigmund Freud

"Sigmund Freud war ein österreichischer Arzt, Neurophysiologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker. Er ist der Begründer der Psychoanalyse und gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Seine Theorien und therapeutischen Methoden werden bis heute angewandt, diskutiert und kritisiert."

Skalenniveau

"Das Skalenniveau oder Messniveau oder die Skalendignität ist in der Empirie eine wichtige Eigenschaft von Merkmalen bzw. von Variablen."

Somatisches Syndrom

"Somatisches Syndrom bezeichnet eine Reihe (körperlicher) Symptome, die zusätzlich zu einer Depression oder bipolaren Störung auftreten können. Von einem Syndrom spricht man immer dann, wenn mehrere Krankheitszeichen (Symptome) gleichzeitig auftreten."

Somatoforme Störung

"Somatoforme Störungen sind körperliche Beschwerden, die sich nicht oder nicht hinreichend auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen."

SORKC-Modell

"Das SORKC-Modell ist eine Erweiterung des operanten Konditionierens (S: Stimulus → R: Reaktion → C: Konsequenz) nach B. F. Skinner, welches zuerst von Lindsley im Jahr 1964 um die Variable K (Kontingenz) erweitert wurde, und 1969 im Zuge der kognitiven Wende der Verhaltenstherapie von F. Kanfer und G. Saslow um das Element O (Organismus)."

Spezifische Phobie

"Spezifische Phobien oder auch isolierte Phobien gehören innerhalb der Angststörungen zu den phobischen Störungen. Die zeichnen sich dadurch aus, dass Betroffene eine extreme, unbegründete und irrationale Angst vor einem bestimmten Objekt oder einer bestimmten Situation haben."

SSRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer)

"Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (englisch Serotonin Reuptake Inhibitors, SRI) sind eine Klasse von Antidepressiva. Gemeinsam ist diesen Substanzen, dass sie Serotonintransporter blockieren und dadurch die Konzentration von Serotonin in der Gewebsflüssigkeit des Gehirns erhöhen."

Störungsspezifische Diagnostik

"Störungsspezifische Diagnostik, in Abgrenzung zur störungsübergreifenden Diagnostik, ist eine Diagnostik, die sich auf bestimmte Störungsgruppen bezieht und auf deren spezifische Symptomatik und damit verbundene Problembereiche fokussiert."

Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung

"Das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung ist ein entwicklungspsychologisches Modell des Psychoanalytikers Erik H. Erikson und seiner Ehefrau und geistigen Weggefährtin Joan Erikson. Erikson beschreibt in diesem Stufenmodell die psychosoziale Entwicklung des Menschen."

Substantia nigra

"Substantia nigra (nach Samuel Thomas von Soemmerring auch Soemmerring-Ganglion) bezeichnet einen Teil des Gehirns. Dabei handelt es sich um einen Kernkomplex im Bereich des Mittelhirns (Mesencephalon), der durch einen hohen intrazellulären Gehalt an Eisen und Melanin dunkel (lat. niger (fem. nigra) ,schwarz‘) gefärbt ist."

Suizid

"Ein Suizid ist die vorsätzliche Beendigung des eigenen Lebens. Der Begriff Suizidalität beschreibt einen psychischen Zustand, in dem Gedanken, Phantasien, Impulse und Handlungen anhaltend, wiederholt oder in krisenhaften Zuspitzungen darauf ausgerichtet sind, gezielt den eigenen Tod herbeizuführen."

Suizidalität

"Suizidalität, auch Suizidgefährdung oder umgangssprachlich Lebensmüdigkeit genannt, umschreibt einen psychischen Zustand, in dem Gedanken, Phantasien, Impulse und Handlungen anhaltend, wiederholt oder in bestimmten krisenhaften Zuspitzungen darauf ausgerichtet sind, gezielt den eigenen Tod herbeizuführen."

Sympathikus

"Der Sympathikus (Sympathicus) oder das sympathische Nervensystem ist neben dem Parasympathikus und dem enterischen Nervensystem (Darmnervensystem) ein Teil des vegetativen Nervensystems (auch autonomes Nervensystem genannt). Die meisten Organe werden von den ersten beiden Systemen gesteuert, die als Gegenspieler einander ergänzend (antagonistisch) wirken und dadurch eine äußerst feine unwillkürliche Regulation der Organtätigkeit ermöglichen. Der Sympathikus hat im Rahmen dieser Gesamtsteuerung meist eine ergotrope Wirkung, das heißt, er erhöht die nach außen gerichtete Aktionsfähigkeit bei tatsächlicher oder gefühlter Belastung („Fight-or-flight“)."

Synapse

"Synapse bezeichnet die Stelle einer neuronalen Verknüpfung, über die eine Nervenzelle in Kontakt zu einer anderen Zelle steht – einer Sinneszelle, Muskelzelle, Drüsenzelle oder einer anderen Nervenzelle. Synapsen dienen der Übertragung von Erregung, erlauben aber auch die Modulation der Signalübertragung, und sie vermögen darüber hinaus durch anpassende Veränderungen Information zu speichern. Die Anzahl der Synapsen beträgt im Gehirn eines Erwachsenen etwa 100 Billionen – bezogen auf ein einzelnes Neuron schwankt sie zwischen 1 und 200.000."

Synkope

"In der Medizin ist eine Synkope, im Deutschen auch Ohnmacht genannt, eine plötzlich einsetzende, kurz andauernde Bewusstlosigkeit, die mit einem Verlust der Haltungskontrolle einhergeht und ohne besondere Behandlung spontan wieder aufhört."

Syphilis

"Syphilis ist eine chronische Infektionskrankheit, die zur Gruppe der sexuell übertragbaren Erkrankungen gehört."

Systemische Therapie

"Systemische Therapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, dessen Schwerpunkt auf dem sozialen Kontext psychischer Störungen, insbesondere auf Interaktionen zwischen Mitgliedern der Familie und deren sozialer Umwelt liegt."

Terminalschlaf

"Als Terminalschlaf bezeichnet man den Schlaf am Ende eines meist generalisierten tonisch-klonischen Anfalls. Er entspricht einem normalen Tiefschlaf, ist harmlos und sollte nicht unterbrochen werden. Der Terminalschlaf ist von unterschiedlicher Dauer von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden."

Testfairness

"Testfairness ist ein Begriff aus der Psychologischen Diagnostik und Testtheorie. Testfairness stellt ein Gütekriterium von Tests dar."

Teststatistik

"Eine Teststatistik ist eine spezielle reellwertige Funktion in der Testtheorie, einem Teilgebiet der mathematischen Statistik."

Tetralemma

"Das Tetralemma in der systemischen Strukturaufstellung ist eine von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd entwickelte Adaptation eines logischen Schemas aus der indischen Logik für die Anwendung im Bereich von systemischem Coaching, Beratung und Therapie und der systemischen Strukturaufstellung."

Therapeutische Breite

"Als therapeutische Breite eines Arzneimittels bezeichnet man den Abstand zwischen seiner therapeutischen Dosis und einer Dosis, die zu einer toxischen Wirkung führt."

Tourette-Syndrom

"Das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom (kurz Tourette-Syndrom) ist eine angeborene Erkrankung des Nervensystems. Häufig ist die Ursache durch Veränderungen am Erbgut bedingt. Hauptmerkmale sind unwillkürliche Bewegungen (Tics, von französisch tic ‚nervöses Zucken‘) und ebenfalls Tic-artige Laut- oder auch sprachliche Äußerungen. Einfache motorische Tics können sich als Augenblinzeln, Naserümpfen, Kopfwerfen oder Grimassenschneiden äußern. Beispiele für einfache vokale Tics sind das Ausstoßen von bedeutungslosen Lauten, Husten oder das Nachahmen von Tiergeräuschen. Unter die Kategorie der komplexen Tics fallen im motorischen Bereich das imitierende Grimassenschneiden und das Nachmachen von Handlungen anderer. Komplexe vokale Tics sind das Nachsprechen von Wörtern oder das Herausschleudern obszöner und aggressiver Ausdrücke. Das Tourette-Syndrom wird zu den zentralnervösen Bewegungsstörungen gerechnet. Primäre Tic-Störungen können weder geheilt noch ursächlich behandelt werden. Es stehen lediglich lindernde Behandlungsansätze zur Verfügung. Die Namensbezeichnung bezieht sich auf den französischen Neurologen und Psychiater Georges Gilles de la Tourette, der das Krankheitsbild erstmals 1884/1885 auf Anregung seines Lehrers Jean Martin Charcot beschrieb. Allerdings wurde schon 1825 durch Jean Marc Gaspar Itard über eine seiner Patientinnen berichtet."

Transduktion

"Als Signaltransduktion werden in der Biochemie und Physiologie Prozesse bezeichnet, mittels derer Zellen zum Beispiel auf äußere Reize reagieren, diese umwandeln, als Signal in das Zellinnere weiterleiten und über eine Signalkette zum zellulären Effekt führen."

Transitorische ischämische Attacke

"Eine transitorische ischämische Attacke (TIA), in der Schweiz Streifung genannt, ist eine Durchblutungsstörung des Gehirns, welche neurologische Ausfallserscheinungen hervorruft, die sich innerhalb von einer Stunde vollständig zurückbildet. Früher wurde dieser Zeitraum mit höchstens 24 Stunden definiert. Die Definition der TIA unterliegt aktuell einer noch nicht abgeschlossenen Diskussion. Oftmals wird auch heute noch das Zeitfenster von 24 Stunden genannt, beispielsweise in der Leitlinie Schlaganfall der deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Stand 2012. Bildet sich die Symptomatik nicht vollständig zurück, so handelt es sich definitionsgemäß um einen ischämischen Schlaganfall (Hirninfarkt). Die TIA gilt als typischer Vorläufer eines Hirninfarkts."

Transtheoretisches Model

"Das Transtheoretische Modell ist ein Konzept zur Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Beeinflussung von intentionalen Verhaltensänderungen."

Trichotillomanie

"Bei der Trichotillomanie handelt es sich um eine komplexe Störung der Impulskontrolle, deren augenscheinlichstes Erscheinungsbild darin besteht, dass sich Betroffene die eigenen Haare ausreißen."

Typisches Neuroleptikum

"Die Neuroleptika der ersten Generation, auch als typische Neuroleptika bezeichnet, sind bei 30–40 % der Patienten unwirksam. Außerdem verursachten sie neben der erwünschten antipsychotischen Wirkung eine Reihe von Nebenwirkungen, darunter das sogenannte extrapyramidale Syndrom. Dabei handelt es sich um Störungen der Bewegungsabläufe, die sich beispielsweise in Form einer Sitzunruhe oder einer Muskelstarrheit ähnlich wie bei Parkinson-Erkrankten äußern. Je stärker ein typisches Neuroleptikum antipsychotisch wirkt, desto stärker sind auch diese Nebenwirkungen. Zudem wirken die typischen Neuroleptika nicht gegen die sogenannten Negativsymptome der Schizophrenie und können diese sogar verschlimmern."

Validität

"Validität (lateinisch validus „kräftig“ „wirksam“; englisch validity; auch: Gültigkeit) ist (neben der Reliabilität und der Objektivität) ein Gütekriterium für Modelle, Mess- oder Testverfahren. Validität bezeichnet die inhaltliche Übereinstimmung einer empirischen Messung mit einem logischen Messkonzept. Allgemein ist dies der Grad an Genauigkeit, mit der dasjenige Merkmal tatsächlich gemessen wird, das gemessen werden soll.Dabei unterscheidet man zwischen einem Repräsentationsschluss (wenn das Testverhalten repräsentativ für Gesamtverhalten ist) und einem Korrelationsschluss (wenn das Verhalten im Test mit dem Verhalten außerhalb der Testsituation korreliert). Je nachdem, welche Variable als Kriterium für das Verhalten außerhalb der Testsituation verwendet wird, unterscheidet man zwischen inhaltlicher, prädiktiver oder Konstruktvalidität."

Valproinsäure

"Valproinsäure (kurz VPS) ist eine nicht natürlich vorkommende, verzweigte Carbonsäure. Sie und ihre Salze – die Valproate – werden in der Medizin als Arzneistoffe aus der Gruppe der Antikonvulsiva (Antiepileptika) eingesetzt."

Verleugnung

"Als Verleugnung wird in der Psychoanalyse ein Abwehrmechanismus bezeichnet, der die Spaltung oder auch Spaltungsabwehr, also die Reaktivierung eines frühkindlichen psychischen Zustands, unterstützt. Das Zusammenspiel dieser beiden primitiven Abwehrmechanismen bewirkt, dass negative Aspekte des Selbst oder der Umwelt nicht mit den entsprechenden positiven Aspekten integriert werden."

Verschiebung

"Verschiebung ist derjenige seelische Vorgang, durch den seelische Energie, mit der bestimmte unbewusste Vorstellungsrepräsentanzen besetzt sind, an eine andere Besetzung abgegeben wird. Dieser Vorgang ist somit als ein der Verdichtung entgegengesetzter Prozess zu verstehen. Verschiebung dient der psychischen Ökonomie, indem Affektbeträge relativ frei von einem Inhalt zum anderen überwechseln können."

Vigilanz

"Vigilanz bezeichnet einen Zustand andauernder Aufmerksamkeit bei eintöniger Reizfrequenz."

Vorbeireden

"Auf gestellte Fragen wird nicht eingegangen, obwohl sie inhaltlich verstanden sowie erfasst wurden, die Antwort bekannt oder offensichtlich ist und keine Absicht bestand, die Frage unbeantwortet zu lassen."

Wernicke-Aphasie

"Die Wernicke-Aphasie ist eine nach Carl Wernicke benannte Form der Sprachstörung Aphasie."

Wernicke-Enzephalopathie

"Die Wernicke-Enzephalopathie ist eine degenerative enzephaloneuropathische Erkrankung des Gehirns im Erwachsenenalter. Sie tritt bei Vitamin-B1-Mangel auf."

Zeigarnik-Effekt

"Der Zeigarnik-Effekt ist ein psychologischer Effekt über die Erinnerung an abgeschlossene im Gegensatz zu unterbrochenen Aufgaben. Er besagt, dass man sich an unterbrochene, unerledigte Aufgaben besser erinnert als an abgeschlossene, erledigte Aufgaben. Dieser Befund ist aus gedächtnispsychologischer Sicht überraschend, da er auch auftritt, wenn für unterbrochene Aufgaben weniger Zeit aufgebracht wurde als für die erledigten Aufgaben."

Zeitgitterstörung

"Eine Zeitgitterstörung ist eine Gedächtnis-Störung, die durch das Unvermögen die zeitliche Abfolge zutreffend zu erinnern gekennzeichnet ist, und die unter Hypnose, bei Korsakow-Syndrom und bei seniler Demenz auftreten kann. Der Begriff Zeitgitterstörung sei ähnlich dem Begriff Ekmnesie. Man spricht von Ekmnesie, wenn die Vergangenheit als Gegenwart erlebt wird oder der Betroffene das Gefühl hat in der Vergangenheit zu leben. Ekmnesien werden bei seniler Demenz beobachtet."

Zentralnervensystem

"Das zentrale Nervensystem ist ein Teilsystem des Nervensystems aller Bilateria, das bei Wirbeltieren hauptsächlich aus Gehirn und Rückenmark besteht, die sich aus Nervengewebe zusammensetzen."

zirkuläres Fragen

"Eine zirkuläre Frage ist eine Technik, die in der Systemischen Therapie bzw. Systemische Beratung verwendet wird. Diese Technik besteht darin, die Gefühle und Reaktionen, die eine Person A infolge des Verhaltens von B entwickelt, nicht direkt von Person A zu erfragen, sondern von einer dritten Person C."

Zwischenhirn (Dienzephalon)

"Das Zwischenhirn oder Diencephalon (auch Dienzephalon) ist ein Teil des Gehirns und schließt sich scheitelwärts dem Mittelhirn (Mesencephalon) an."

Zyklische maladaptive Muster

"Unter zyklisch maladaptiven Mustern versteht man ein psychodynamisches Modell, mit dem die Beziehung zu anderen und zu sich selbst erklärt werden soll."

Zyklothymia

"Als Zyklothymia bezeichnet man eine anhaltende affektive Störung, die durch eine dauerhafte Instabilität von Antrieb und Stimmung gekennzeichnet ist. Es kommt zu einem Wechsel von hypomanen und depressiven Episoden. Falls neben den hypomanen Episoden auch manische Episoden auftreten, wird demgegenüber die Diagnose einer bipolaren Störung gestellt."